25.04.2019 | Märkte

ZIA: Immobilienmarkt vor Herausforderungen

Im Auftrag des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) hat der Rat der Immobilienweisen das jährlich erscheinende Frühjahrsgutachten über die Entwicklung des deutschen Immobilienmarktes für 2018 veröffentlicht und Prognosen für 2020 abgegeben.

Demnach kommt der deutschen Immobilienwirtschaft zunächst die weiterhin günstigen Finanzierungsbedingungen, eine gute Wirtschaftslage und eine hohe Nachfrage nach Wohnraum in Ballungsgebieten zugute. Es ist allerdings mit einem leichten Rückgang des Wachstums zu rechnen. Grund hierfür sind vor allem Kapazitätsauslastungen und der Fachkräftemangel -  beides Entwicklungen, die mit steigenden Preisen einhergehen.

Die einzelnen Immobiliensegmente haben sich folgendermaßen entwickelt:
Das Segment der Wirtschaftsimmobilien ist 2018 um 5,2 % gewachsen – investiert wurden somit 61,1 Mrd. Euro. Hiervon ist der Großteil in Büroimmobilien geflossen, mit dem Fokus auf A-Städte. Der Bedarf an Büroimmobilien wird 2019 konstant bleiben. Entsprechend sind die Spitzenmieten im achten Jahr in Folge weiter angestiegen und die Kaufpreise erreichten neue Rekordwerte. Die Nettoanfangsrenditen fielen wiederum auf neue Rekordwerte; Berlin lag mit 2,8 % am untersten Ende, gefolgt von München, Hamburg (jeweils 2,9 %) und Frankfurt (3 %). Und auch der Leerstand ist weiter gesunken und lag 2018 bei den größten Büromärkten im Durchschnitt bei 4,2 %. Somit ist bei der anhaltend hohen Nachfrage mit Unternehmensabwanderungen gerechnet werden.
Insgesamt erwarten die Autoren im Segment der Wirtschaftsimmobilien, dass die Investitionen aufgrund der Konjunkturaussichten zurückgehen werden. Somit dürfte dann auch der Anlagedruck und die Renditen stagnieren.


Quelle: bulwiengesa

Im Segment Wohnen sind die Neuvertragsmieten in Deutschland um durchschnittlich 3,9 % angestiegen. Weiter zugelegt haben auch die Preise für Wohnungen, die im dritten Quartal 2018 8,2 % über dem dritten Vorjahresquartal lagen. Die Autoren beobachten aber eine leicht abnehmende Preisdynamik. Eine Trendwende kann allerdings noch nicht prognostiziert werden. Seit dem ersten Quartal 2007 sind die Kaufpreise für Wohnungen zum 77,1 % gestiegen. Die Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser sind vergleichbar wenn auch etwas stärker angestiegen. Aufgrund des stärkeren Anstiegs der Kaufpreise sind die Renditen in den A-Städten weiter gesunken. Die mittlere Bruttoanfangsrendite erreichte 2018 in München 2,7 %, in Berlin 2,8 %, in Stuttgart 3,3 % und in Frankfurt 3,4 %. Die höchsten Renditen sind noch in Köln und Düsseldorf zu erzielen.
Die Autoren gehen aufgrund der anhaltenden Angebotsknappheit davon aus, dass der Preisanstieg auch 2019 anhalten wird. Da kein übermäßiges Kreditwachstum oder eine ausufernde Bautätigkeit zu beobachten ist, erkennen die Autoren auch keine Immobilienblase.


Quelle: bulwiengesa

Untersucht wird auch die Entwicklung von Pflege- und Einzelhandelsimmobilien.



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