23.02.2021 | Research

Wertschöpfung durch Private-Equity-Investoren

Markus Biesinger und Cagatay Bircan von der European Bank for Reconstruction and Development sowie Alexander Ljungqvist von der Stockholm School of Economics untersuchen in einem Researchpaper, welche Pläne Private-Equity-Unternehmen zur Wertsteigerung von Portfoliounternehmen nutzen und welchen Einfluss diese auf die Investment Performance haben. Hierzu greifen die Autoren auf ein Sample von 1580 Private-Equity-Transaktionen aus den Emerging Markets für den Zeitraum 1992 bis 2017 zurück. Dabei werden nicht nur quantitative Daten ausgewertet, sondern auch interne Daten wie Präsentationen und vertrauliche Quartalsberichte nach Beginn des Investments. Ein solcher Wertschöpfungsplan (VCP), der mit dem Investment in ein Portfoliounternehmen einhergeht, verfolgt ein oder mehrere Ziele. Die Autoren unterscheiden 23 Ziele, die in fünf Strategien gruppiert werden (z.B. operationelle Verbesserungen oder Financial Engineering). Im Schnitt besteht ein VCP aus 2,5 Strategien, wobei am häufigsten operationelle Verbesserungen mit Umsatzwachstum kombiniert wird, und 4,5 separat definierten Zielen. Im Zeitverlauf sind alle fünf Strategien häufiger geworden, die Aktivität der Private-Equity-Unternehmen hat folglich zugenommen.


Quelle: Biesinger, Bircan, Ljungqvist, 2020

Es kann gezeigt werden, dass Ziele, die zur selben Strategie gehören, gegenseitig zu einer geringeren Erfolgswahrscheinlichkeit führen. Grund hierfür ist vermutlich, dass spezialisierte Partner für die Umsetzung beauftragt werden, die nur über begrenzte Kapazitäten verfügen. Weiterhin scheinen Spezialisierungsvorteile zu bestehen: Wenn ein Private-Equity-Fonds bei anderen Deals ähnliche Ziele verfolgt hat, steigert dies die Erfolgschancen.

Bei den Auswirkungen der Strategien auf die Investment Performance ist die Auswahl der Strategien ex ante weniger relevant als deren erfolgreiche Implementierung. Keine Strategie geht systematisch mit höheren oder niedrigeren Returns einher, stattdessen kommt es auf die Umsetzung an. Im Querschnitt zeigt sich, dass die Umsetzung der Strategien bei Growth, Buyout und Secondary Deals zu höheren Renditen führt, während der Einfluss bei Early Stage Investments geringer ist. Hier spielen idiosynkratische Effekte offenbar eine größere Rolle. Die positiven Auswirkungen auf die Entwicklung der Portfolio-Unternehmen sind nicht temporär. sondern bleiben auch noch Jahre nach dem Exit der Private-Equity-Investoren nachweisbar.


Quelle: Biesinger, Bircan, Ljungqvist, 2020


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