Value und Momentum bei Anleiheninvestments
Das EDHEC-Risk Institute hat in zwei Researchpapern die Faktoren Value und Momentum im Fixed-Income-Bereich untersucht. Value wird vom Autorenteam als Differenz zwischen dem tatsächlichen Marktpreis und einem theoretischen, modellbasierten Preis der Anleihe definiert. Dabei wird Value ganz ausdrücklich nicht als Faktor im Sinne einer Risikoprämie verstanden, sondern vielmehr als Ausnutzung temporärer Marktineffizienzen. Über einen Long/Short-Ansatz bei US Treasuries lässt sich unter Berücksichtigung der Duration eine durchschnittliche Sharpe Ratio von 1,03 erzielen. Diese ist in 14 der 15 untersuchten 3-Jahres-Zeiträume positiv und in 13 Fällen statistisch signifikant bei einem Niveau von 99,9 %. Für ein Long-Only-Portfolio liegt die Sharpe Ratio bei 0,82. Es besteht ein starker Zusammenhang zwischen der Profitabilität der Strategie und der Volatilität. Grund ist, dass in Zeiten von Marktstress die Arbitrage-Aktivitäten abnehmen und somit größere Preisineffizienzen auftreten. Zwar wurden im Rahmen der Arbeit keine Transaktionskosten berücksichtigt, angesichts der hohen Sharpe Ratio sehen die Autoren es allerdings als unwahrscheinlich an, dass diese die Ergebnisse wesentlich beeinflussen würden.
Quelle: Maeso, Martellini, Rebonato, 2019
Auch Zeitreihen-Momentum-Strategien sind in einem Universum von US Treasury Bonds für unterschiedliche Spezifikationen der Strategien profitabel, zeigt das zweite Paper des Autorenteams. Dies ist unabhängig davon, ob die Entscheidung, ob eine Position ge- oder verkauft wird, in Abhängigkeit von der bisherigen Performance des einzelnen Papiers oder des Gesamtmarktes getroffen wird.
Quelle: Maeso, Martellini, Rebonato, 2019
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