18.02.2019 | Research

Risikoaverse Investoren profitieren von Hedgefonds

Massimo Guidolin von der Bocconi Universaity und Alexei Orlov von der SEC haben den Nutzenzuwachs durch die Implementierung von Hedgefondsstrategien in breit diversifizierten Portfolios untersucht. In dem Researchpaper von August 2018 ermitteln die Autoren zunächst das Basisportfolio mit der höchsten sicherheitsäquivalenten Rendite (CER) basierend auf der Risikopräferenz des Investors. Dieses besteht aus Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen sowie REITS. Dieses Basisportfolio wird im zweiten Schritt um eine von zehn Hedgefondsstrategien erweitert und erneut optimiert. Sowohl im Basis- als auch in dem um Hedgefonds erweiterten Portfolio sind die Gewichte der Asset-Klassen im Zeitverlauf instabil und stark gehebelt. Die Hinzunahme von Hedgefonds führt zu einer weiteren Steigerung des Leverage.


Quelle: Guidolin, Orlov, 2018

Die Out-of-Sample-Analyse zeigt, dass monatliches Rebalancing höhere CERs erbringt als ein Buy-and-Hold-Ansatz. Auch bringen nicht alle Hedgefondsstrategien den Anlegern einen Nutzen: Nur die Strategien, die sich nicht einfach durch Long- und Short-Positionen in anderen Asset-Klassen replizieren lassen, sind für die Anleger von Vorteil. Beispiele hierfür sind u.a. Relative Value, Merger Arbitrage und Convertible Arbitrage. Insbesondere mittel und stark risikoaverse Anleger können von der Implementierung solcher Ansätze profitieren. Dabei fällt auf, dass die Berücksichtigung von Hedgefonds nicht zu einer Verbesserung der Sharpe Ratio führt, sondern eher die höheren Momente der Verteilung, also Schiefe und Wölbung, positiv beeinflusst werden.


Quelle: Guidolin, Orlov, 2018

Die Autoren geben zu bedenken, dass ihr Modell darauf basiert, dass Investoren in der Lage sind, ex-ante das Modell mit dem höchsten CER zu identifizieren. Gleiches gilt für die Selektion des besten Hedgefondsstrategie. Wird stattdessen ein Durchschnitt aller Strategien herangezogen, verschlechtert sich das Ergebnis. Weiterhin müssten in der Realität Transaktionskosten und Short-Selling-Restriktionen berücksichtigt werden, so dass die Autoren ihre Ergebnisse eher als Startpunkt für weitere Untersuchungen betrachten.


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