Passive Investments können Marktvolatilität erhöhen
Ein chinesisch-US-amerikanisches Team hat in einem Research Paper untersucht, ob die zunehmende Verbreitung passiver Investments zu höheren Korrelationen zwischen Aktien und damit zu einer Reduzierung der Diversifikationsvorteile bzw. einer höheren Marktvolatilität führen.
Für den Zeitraum 1980 bis 2020 bemessen die Autoren den Anteil passiver Investoren an den ausstehenden Aktien der in der CRSP-Datenbank enthaltenen Unternehmen und analysieren das Verhältnis zum Marktbeta, der durchschnittliche Korrelation und Kovarianz zu anderen Aktien sowie der idiosynkratischen Volatilität. Es zeigt sich ein signifikant positiver Zusammenhang zwischen den in passiven Investments gehaltenen Anteilen und Beta, Korrelation sowie Kovarianz, wohingegen der Einfluss auf die idiosynkratische Volatilität weniger robust ist, in der Tendenz sogar negativ.
Panel-Regression von Risikomaßen auf den Anteil passiver Investments

Quelle: Fang, Jiang, Sun, Yin, Zheng, 2024
In Krisenzeiten, etwa während der Finanzkrise im September 2008 oder dem Corona-Crash 2020, steigen bei Aktien mit hohem Anteil passiver Investoren die Betas, Korrelationen sowie Kovarianzen noch stärker als bei anderen Unternehmen. Damit tragen diese Titel in Krisenphasen einen größeren Teil zum Marktrisiko bei – also gerade dann, wenn Anleger Diversifikationseffekte am dringendsten benötigen. Die Autoren zeigen, dass diese Effekte nicht durch fundamentale Unternehmensfaktoren (wie Gewinnkorrelationen) oder die Größe einzelner Unternehmen erklärt werden können. Verstärkt werden diese Effekte durch Benchmarking bzw. indexnahe Investments eigentlich aktiver Strategien.
Difference-in-Differences-Regression um Krisenphasen

Quelle: Fang, Jiang, Sun, Yin, Zheng, 2024
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