11.02.2025 | Märkte

Tokenisierung von Investmentfonds

Tokenisierte Fonds können im Vergleich zu traditionellen Fonds operative Effizienzgewinne erzielen, indem sie den Verwaltungsaufwand reduzieren und eine schnellere Abwicklung ermöglichen, schreibt das CFA Institute im ersten Teil einer zweiteiligen Serie über Tokenisierung.

Bei der Tokenisierung werden reale und finanzielle Vermögenswerte mit Hilfe der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) digital abgebildet. Jeder Token repräsentiert einen Vermögenswert wie Aktien, Anleihen oder Immobilien, während durch ein Bewertungsmechanismus der Marktwert widergespiegelt wird. Zum Umfeld der Tokenisierung gehören Custody-Lösungen, die den Vermögenswert sichern und die Eigentumsrechte verifizieren, sowie Smart Contracts, die Transaktionen automatisieren und die Anzahl der Intermediäre reduzieren. Compliance-Maßnahmen wie KYC- und AML-Prüfungen können direkt in die Token-Struktur integriert werden.

Die Tokenisierung erfolgt in vier Schritten: Asset-Strukturierung, Dienstleisterwahl, Smart-Contract-Implementierung und Handelsfreigabe via Blockchain. Assets können als Off-Chain-Modelle existieren, die lediglich Eigentumsnachweise digital abbilden, oder als vollständige On-Chain-Assets, die direkt auf der Blockchain handelbar sind.


Quelle: CFA Institute (2024)

Bei Investmentfonds lassen sich verschiedene Ebenen digitalisieren und automatisieren. Zunächst der Investmentfonds selbst. Hier ersetzt die Tokenisierung traditionelle Fondsanteile durch digitale Tokens auf einer Blockchain. Wird nur diese Ebene tokenisiert, beschränkt sich die Automatisierung auf anlegerbezogene Prozesse wie Zeichnungen, Rücknahmen und Buchhaltung. Darüber hinaus kann das Vermögensbuch des Fonds digitalisiert werden, das die zugrunde liegenden Investitionen wie Aktien, Anleihen oder andere Wertpapiere enthält. Damit erstreckt sich die Automatisierung auf Portfoliomanagement, Risikokontrolle, Umschichtung und regulatorische Umsetzung via Smart Contracts.


Quelle: CFA Institute (2024)

Ein Vergleich von tokenisierten Fonds mit traditionellen Investmentfonds und ETFs zeigt, dass die Tokenisierung den Verwaltungsaufwand reduzieren, die Transaktionseffizienz erhöhen und die Fondsverwaltung durch schnellere Abwicklung, automatisierte Compliance-Prüfungen und potenziell kontinuierlichen Handel weiter verbessern kann. Herausfordernd bleiben regulatorische Unsicherheiten, Cybersicherheitsrisiken und eine noch unausgereifte Marktinfrastruktur. Darüber hinaus erfordert der erweiterte Zugang zu illiquiden Märkten Schutzmechanismen für Anleger, um Transparenz und Sicherheit zu gewährleisten.


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