16.05.2019 | Studie

Einsatz von ESG-Kriterien bei Immobilienanlagen

Die Mehrheit der Immobilieninvestoren bezieht ESG-Aspekte inzwischen in ihre Anlageentscheidung ein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Bentall Kennedy, der Real Property Association of Canada und der UNEP FI, die weltweit 44 Asset Manager im Immobiliensektor mit einem Anlagevolumen von insgesamt 1 Bill. USD befragt haben. Zu den am stärksten berücksichtigten Aspekten zählen Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen.


Quelle: Bentall Kennedy, Real Property Association of Canada, UNEP FI

68 % der Befragten setzen Strategien ein, mit denen Treibhausgasemissionen bei Akquisitionen berücksichtigt werden können. Etwas höher ist der Anteil derjenigen, die eine entsprechende Nachhaltigkeits-Benchmark in der Anlageentscheidung benutzen. Die ESG-Performance der Assets wird überwiegend mithilfe des Energieverbrauchs, des Wasserverbrauchs, der CO2-Emissionen und der Abfallmenge gemessen. Die Gründe, ESG-Aspekte im Immobiliensegment zu berücksichtigen, ähneln denen des liquiden Bereichs: geringere Risiken und stärkere Nachfrage der Anleger nach Nachhaltigkeitsinformationen. Ebenfalls wird eine erhöhte Mieternachfrage nach Green Buildings beobachtet.

Die Studie zeigt auch, dass immer mehr Investoren die Berücksichtigung von Klimawandelrisiken und Nachhaltigkeitsaspekten aktiv einfordern. Das liegt einerseits an den besseren Kenntnissen der Investoren zum Thema Nachhaltigkeit, andererseits kann die höhere Nachfrage auch auf die Transparenzanforderungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosure (TCFD) zurückgeführt werden. Die Befragten gehen davon aus, dass neben den veröffentlichten Daten auch die Qualität, Abdeckung, Materialität und Vergleichbarkeit der Daten für Investoren zukünftig eine Rolle spielen wird.

77 % der Befragten haben sich feste ESG-Ziele für die Zukunft gesetzt. Das betrifft z.B. die Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 30 % sowie die Reduzierung des Energieverbrauchs.


Quelle: Bentall Kennedy, Real Property Association of Canada, UNEP FI


Für die Erreichung der Klimaschutzziele spielt der Immobiliensektor eine zentrale Rolle. Gerade für langfristig orientierte Investoren ist es entscheidend, klimapolitische Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und das Portfolio entsprechend zu managen. Dabei kann ein neu entwickeltes Risikomanagement-Tool unterstützen, das Susann Bollmann, DENEFF, und Jan von Mallinckrodt, Union Investment Real Estate, in Ausgabe 1|2019 des Absolut|impact vorstellen.

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