24.02.2025 | Research

Metastudie: Instrumente und Wirksamkeit internationaler Klimapolitik

Die internationale Forschung zu Klimapolitik konzentriert sich zu selten auf die tatsächliche Umsetzung und Wirksamkeit spezifischer Maßnahmen, zeigt eine umfangreiche Studie des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Häufig stehen allgemeine Zielsetzungen und Strategien im Vordergrund der Forschung, ohne deren Wirkung genügend zu berücksichtigen.

Mithilfe von KI-Modellen haben die Autoren insgesamt 84.990 wissenschaftliche Studien analysiert und nach Politikarten, betroffenen Sektoren und geografischen Regionen kategorisiert. Das Paper hebt hervor, dass es eine Diskrepanz zwischen der Anzahl wissenschaftlicher Studien und der Umsetzung konkreter Klimapolitiken gibt. Länder mit ambitionierten Klimazielen verfügen über eine hohe Dichte an wissenschaftlicher Forschung, setzen aber nicht zwangsläufig entsprechende Maßnahmen um.

Lücken zwischen Forschung und Umsetzung

Callaghan, Banisch, Doebbeling-Hildebrandt, Edmondson, Flachsland, Lamb, Levi, Müller-Hansen, Posada, Vasudevan, Minx (2025)

Ebenfalls sind bestimmte Instrumente wie CO2-Bepreisung in der Forschung überrepräsentiert, während regulatorische Maßnahmen wie gesetzliche Vorschriften weniger untersucht werden. Industrieländer wie die USA, Großbritannien und Schweden werden intensiv analysiert, während Länder mit hohen Emissionen wie China oder Indien vergleichsweise wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten. Auch der Industriesektor, obwohl er einen bedeutenden Anteil an den globalen Emissionen hat, ist sowohl in der Forschung als auch in der tatsächlichen Politikgestaltung unterrepräsentiert.

Typologie internationaler Klimapolitik (Ausschnitt)

Callaghan, Banisch, Doebbeling-Hildebrandt, Edmondson, Flachsland, Lamb, Levi, Müller-Hansen, Posada, Vasudevan, Minx (2025)

Die Studie benennt einige Verbesserungspotenziale: So sollten regulatorische Maßnahmen stärker in den wissenschaftlichen Fokus rücken, da sie politisch häufig genutzt werden, aber in der Forschung unterbewertet sind. Ein weiteres Defizit besteht in der geringen Anzahl systematischer Übersichtsarbeiten wie Meta-Analysen, die notwendig wären, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse für politische Entscheidungsträger besser nutzbar zu machen. Abschließend betonen die Autoren die Notwendigkeit einer besseren Verzahnung zwischen wissenschaftlicher Forschung und praktischer Politikgestaltung, um die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen gezielter und wirksamer darzustellen.


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