24.02.2025 | Märkte

Globale Batterieindustrie in der Transformation

Die globale Batterieindustrie befindet sich in einem Transformationsprozess, geprägt von technologischem Fortschritt, wirtschaftlichem Druck und politischen Maßnahmen, zeigt eine Marktanalyse der RWTH Aachen und Roland Berger. Während China durch seine Überkapazitäten und Kostenvorteile weiterhin den Markt dominiert, stehen Europa und die USA vor der Herausforderung durch gezielte Investitionen und Innovationsförderung aufzuholen.

Die USA setzen mit hohen Zöllen auf chinesische Exporte und gezielte Subventionen auf eine protektionistische Strategie, während die EU bislang vor allem auf regulatorische Vorgaben wie die Batterieverordnung und den Critical Raw Materials Act (CRMA) setzt. In Europa fehlen jedoch umfangreiche Fördermechanismen, um mit den USA und China konkurrieren zu können.  

Chinesische Hersteller profitieren von niedrigen Energie-, Arbeits- und Rohstoffkosten und können für rund 60 USD/kWh produzieren. In der EU liegen die Kosten bei etwa 80 USD/kWh, was u.a. auf strengere Umweltvorschriften zurückzuführen ist. In den USA sorgt der Inflation Reduction Act (IRA) für eine deutliche Reduktion, wodurch die Kosten für lokal produzierte Batteriezellen auf bis zu 40 USD/kWh sinken können.

Produktionskosten für Batterien nach US-Zöllen

Quelle: RWTH Aachen, Roland Berger

Auch schwankende Rohstoffpreise beeinflussen die Kosten. Die Preise für Nickel und Kobalt sind gesunken, während die Lithiumpreise stark variieren. Zudem spielen Recycling und Kreislaufwirtschaft eine immer größere Rolle, da neue regulatorische Anforderungen in der EU eine steigende Nutzung recycelter Materialien vorsehen. Alternative chemische Verbindungen wie Lithium-Mangan-Eisenphosphat (LMFP) oder Natrium-Ionen-Batterien gewinnen an Bedeutung. Gleichzeitig wird an Innovationen wie Trockenbeschichtung, Laser-Trocknung und optimierten Zell-zu-Pack-Designs gearbeitet, die die Produktionskosten um bis zu 40 % senken könnten.  

Energieverbrauch in der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien

Quelle: RWTH Aachen, Roland Berger

Für Unternehmen entlang der Batterie-Wertschöpfungskette ergeben sich verschiedene strategische Implikationen: Zellhersteller müssen flexibel auf Veränderungen der Nachfrage reagieren und ihre Produktionskapazitäten effizient anpassen. Automobilhersteller sollten auf kosteneffiziente Zellchemien umsteigen und neue Produktionsmethoden schnell implementieren. Für Investoren sollten widerstandsfähige Geschäftsmodelle mit langfristiger Versorgungssicherheit im Fokus stehen.


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