13.11.2018 | Märkte

Integration der SDGs in den Investmentprozess

Das Global Impact Investing Network (GIIN) hat in einer Marktanalyse untersucht, wie die UN Nachhaltigkeitsziele (SDGs) in Produkte für wirkungsorientierte Investoren, sog. Impact Investoren, derzeit umgesetzt werden. Die SDGs können in den folgenden vier Bereichen des Anlageprozesses eingebunden werden: Deal Sourcing und Due Diligence, Investmentselektion und Anlagenstrukturierung, Anlagemanagement, Exit.


Quelle: GIIN

In der Analyse werden Beispiele der Asset Manager Blue like an Orange Sustainable Capital, Incofin Investment Management, Mirova, PGGM und Partners Group vorgestellt:
Incofin, ein Private Equity und Debt Fonds Manager, berücksichtigt 14 der insgesamt 17 SDGs in der Due Diligence und dem Investmentprozess. Zur Wirkungsmessung werden Impact-Indikatoren erfasst und in Bezug zu den SDGs abgebildet. Der Fokus liegt dabei auf den Emerging Markets, investiert wird in die Sektoren Finanzdienstleistungen und Landwirtschaft. Incofin bewertet die SDGs als hilfreichen Rahmen zur Ausrichtung ihrer wirkungsorientierten Strategien. Bspw. erhalten beim Deal Sourcing und in der Due Diligence die potenziellen Beteiligungsgesellschaften einen gewichteten Score, der den Beitrag zu den SDGs widerspiegelt. Während der Investmentstrukturierung werden mit den Beteiligungsgesellschaften Wirkungsindikatoren entwickelt, die auf die relevanten SDG-Ziele abgestimmt sind und sich zur Messung eignen. Beim Investmentmanagement wird ein jährlicher Bericht hinsichtlich der SDG-Performance verfasst. Beim Exit wird den Investoren die Wirkung auf die SDGs und die zugehörigen Indikatoren mitgeteilt.

Anhand des Beispiels von Mirova wird die Umsetzung innerhalb eines Fonds vorgestellt. Der Fonds zielt auf SDG 15 – Leben an Land, Target 15.3 – Bodendegradation ab. Investiert wird in nachhaltiges Landmanagement und Landrenaturierung. Zur Integration des SDG-Target 15.3 hat Mirova hat ein Environment and Social Management System (ESMS) entwickelt. Im Rahmen der Due Diligence müssen die Beteiligungsunternehmen unter anderem vorweisen, dass sie entsprechende landwirtschaftliche Praktiken anwenden, die z.B. die Gründecke schützen und den organischen Kohlenstoffgehalt im Boden erhöhen. Grundlage hierfür ist das UN Übereinkommen zur Bekämpfung der Wüstenbildung in den von Dürre und/oder Wüstenbildung schwer betroffenen Ländern (UNCCD). Die Wirkungsmessung erfolgt auf der Ebene des Portfolios und des Einzelinvestments. Zu den Standardkennzahlen des Portfolios gehören die Hektaranzahl der wiederhergestellten Fläche, die Einsparungen an CO2-Emissionen und die Anzahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze. Im Rahmen des Investmentmanagements wir eine Technical Assistence angeboten, die beim nachhaltigen Landmanagement unterstützend tätig ist.


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