08.11.2018 | Märkte

Herausforderungen illiquider Investments

Unsichere Bepreisung, Inflexibilität, Schwierigkeiten bei der Evaluierung von Risiken und Management-Fähigkeiten sowie das Fehlen einer Benchmark gehören zu den Herausforderungen bei illiquiden Investments. Das Beratungsunternehmen PPCmetrics hat in einer Analyse wichtige Aspekte herausgearbeitet, die im Anlageprozess und anschließender Überwachung illiquider Investments berücksichtigt werden sollten. Zu den relevanten Faktoren zählt die Struktur des Anlagevehikels, zumeist geschlossene Fonds. Durch die schrittweise erfolgenden Kapitalabrufe und –rückzahlungen sind Investitionsplanung und Performancemessung erschwert. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Kosten verwiesen, die sowohl auf die investierte Summe als auch auf die Gesamtzusage berechnet werden können. Aufgrund der großen Ausgestaltungsmöglichkeiten muss ein Modell mit verschiedenen Annahmen entwickelt werden, um die Gebührenunterschiede zwischen Produkten und Anbietern vergleichbar zu machen.


Quelle: PPCmetrics

Weiterhin ist es angesichts längerer Laufzeiten sinnvoll, die Vertragsunterlagen einer rechtlichen Prüfung zu unterziehen. Bei der Anlagestrategie sollte die Illiquidität explizit im Zuge einer Asset-Liability-Untersuchung berücksichtigt werden. Hier sollten auch die möglichen Exit-Optionen evaluiert werden. Problematisch ist oftmals die Interpretation der reporteten Daten. Werden beispielsweise Wertveränderungen geglättet, macht dies Risikokennziffern wie die Volatilität wenig aussagekräftig. Auch besteht vor dem Hintergrund der Struktur des Vehikels häufig das Problem, dass keine zeitgewichteten Renditen verwendet werden können und alternative Performancemaße wie die IRR oder das Public Market Equivalent manipulierbar sind oder keine risikoadjustierte Sichtweise zulassen. Ein gutes Reporting sollte daher auch Informationen zur Diversifikation des Portfolios über verschiedene Finanzierungsstadien, Sektoren und Auflagejahre zeigen.


Quelle: PPCmetrics


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