15.10.2019 | Research

Faktoren zur Dekarbonisierung

Die Dekarbonisierung des Portfolios liefert ein Alpha von jährlich 2 %, je nach konkreter Umsetzung, zeigt ein Rersearchpaper eines Teams um Alex Cheema-Fox von State Street Associates und der Harvard Business School. Die Autoren vergleichen sechs Verfahren, bei denen CO2-intensive Sektoren/Branchen/Unternehmen ver- und die klimafreundlichen Äquivalente gekauft werden. Die Ansätze unterscheiden sich hinsichtlich der Auswahl der Unternehmen aus Gesamtmarkt, Sektor und Branche in unterschiedlichen Kombinationen. Die Untersuchung erfolgt separat für die USA und Europa im Zeitraum 2009 bis 2018. Im Mittel liefern die Dekarbonisierungsfaktoren ein signifikantes jährliches Alpha von rund 2 %, insbesondere in Europa. Die Effektivität der Strategien hinsichtlich der tatsächlichen CO2-Reduzierung unterscheidet sich dabei erheblich bei den Ansätzen, die Sektoren/Branchen/Unternehmen vs. den Gesamtmarkt selektieren. Weniger stark ist dieser Effekt hingegen bei der Selektion von Unternehmen in Sektoren/Branchen oder von Branchen in Sektoren.



Quelle: Cheema-Fox, LaPerla, Serafeim, Turkington, Wang, 2019


Im zweiten Schritt zeigen die Autoren, dass es auch einen starken positiven Zusammenhang zwischen Dekarbonisierungs-Flows und -Performance gibt. Die Nachfrage nach Aktien mit geringer CO2-Intensität hat folglich Auswirkungen auf die Preisbildung. Grund hierfür ist vermutlich, dass die institutionellen Flows Informationen hinsichtlich der Veränderungen der fundamentalen Erwartungen abbilden. Auch ist die Performance der Dekarbonisierungsfaktoren deutlich besser, wenn die Flows positiv sind: Die Faktoren bei positiven Flows zu kaufen und bei negativen zu verkaufen, führt zu einer Steigerung des Alphas von annualisiert 2,5 auf 8,5 % in Europa (1,5 auf 4,4 in den USA).



Quelle: Cheema-Fox, LaPerla, Serafeim, Turkington, Wang, 2019


Zuletzt kombinieren die Autoren verschiedene Dekarbonisierungsfaktoren. Ohne Berücksichtigung der Flows ist die Verbesserung der Portfolio-Performance marginal. Werden allerdings die Faktoren mit den höchsten Flows in den USA und Europa kombiniert, ergibt dies im Beobachtungszeitraum ein positives Alpha von 6,53 % p.a.

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