Die Ökonomie der Biodiversität
Die Art und Weise, wie wirtschaftlicher Erfolg wahrgenommen und gemessen wird, muss sich grundlegend ändern, um ihn nachhaltig gewährleisten zu können. Diese Empfehlung geht aus einem 600-seitigen Bericht über die Ökonomie der Biodiversität hervor, der unter der Leitung von Professor Sir Partha Dasgupta (University of Cambridge) verfasst wurde. Der vom britischen Finanzministerium in Auftrag gegebene Dasgupta Review soll einen Beitrag zum Umweltplan der britischen Regierung leisten.
In drei Teilen befassen sich die Autoren mit dem Wert und wirtschaftlichen Vorteilen von Biodiversität, den Kosten ihres Verlusts und der Identifikation von Maßnahmen, die zu einem Erhalt der biologischen Vielfalt und damit auch zu größerem wirtschaftlichem Wohlstand führen.
Quelle: Dasgupta Review (2021)
Die Autoren des Reviews gehen von dem Ansatz aus, dass Wirtschaft in die Natur eingebettet ist, und stellen die Artenvielfalt in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen. Auf der Grundlage eines tiefgreifenden Verständnisses von Ökosystemprozessen und deren Wechselwirkung mit wirtschaftlichen Aktivitäten stellen die Autoren einen neuen Rahmen vor, wie Umweltaspekte in wirtschaftliche Prozesse und bei der Entscheidungsfindung einbezogen werden sollte.
Quelle: Dasgupta Review (2021)
Der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt kann auf zwei Gründe zurückgeführt werden. Erstens, der Wert von Biodiversität wird nicht von den Marktpreisen reflektiert, da der Zugang zu natürlichen Gütern oft kostenfrei ist (bspw. Luft, Meerwasser etc.). Zweitens, Regierungen und Regierungsorganisationen haben bis dato keine Rahmenbedingungen geschaffen, die Externalitäten adäquat verwalten und bepreisen.
Aufgerufen wird zu einem notwendigen transformativen Wandel. Dieser beinhaltet, dass die Nachfrage nach natürlichen Gütern das Angebot nicht übersteigt, wirtschaftlicher Erfolg anders gemessen wird und Systeme und Institutionen sich verändern, um diese Transformationen zu ermöglichen.
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