BaFin formuliert Kriterien für nachhaltige Investmentvermögen
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat im August 2021 eine überarbeitete Konsultation der Richtlinie für nachhaltige Investmentvermögen veröffentlicht. Darin werden drei Kriteren für die nachhaltige Kapitalanlage formuliert.
Erstens müssen mindestens 75 % des Volumens in nachhaltige Vermögensgegenstände investiert sein, die durch die Anlagebedingungen konkret zu definieren sind. Die BaFin präzisiert, dass hierbei grundsätzlich eine Kombination von Ausschlusskriterien mit positiven Eigenschaften zu verfolgen ist. Anlagevehikel, die lediglich einige Branchen vom Anlageuniversum ausschließen, würden demnach nicht als nachhaltige Geldanlage gelten. Bei der Formulierung von Positivkriterien nimmt die BaFin Bezug auf die Umwelt- und Sozialziele der EU Kommission, die etwa in der EU Taxonomie oder SFDR benannt werden. Laut Vorstellung der BaFin erfordert dies zumindest, dass die Portfoliounternehmen ihren Umsatz, zu nicht mehr als 10 % aus fossilen Brennstoffen (exklusive Gas) oder Atomstrom, zu nicht mehr als 5 % aus der Förderung von Kohle und Erdöl und nicht aus dem Anbau, der Exploration und aus Dienstleistungen für Ölsand und Ölschiefer generieren.
Ein zweiter Ansatz kann nach Vorstellung der BaFin sein, in den Anlagebedingungen vorzusehen, dass bei mind. 75 % des Vermögens Nachhaltigkeitsfaktoren im Sinne der EU Regulierung von entscheidender Bedeutung sind (bspw. Best-In-Class oder Ausschlüsse auf Basis der EU Umwelt- und Sozialziele).
Drittens kann die Nachbildung eines nachhaltigen Index eine nachhaltige Kapitalanlage darstellen. Dabei ist vom Produktanbieter die Nachhaltigkeit zu dokumentieren, ein Verweis auf den Indexanbieter genügt nicht.
Die Konsultation läuft bis zum 6. September 2021.
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