05.07.2021 | Research

Optimale Private-Equity-Allokation

Nicola Giommetti von der Copenhagen Business School und Morten Sorensen von der Tuck School of Business haben in einem Researchpaper ein Portfoliomodell für Private Equity erweitert, um die optimale Allokation institutioneller Investoren in Aktien, Anleihen und Private Equity zu modellieren. Dabei berücksichtigt der Ansatz die drei wesentlichen Eigenschaften von Private Equity: Die Investments sind mit Risiken hinsichtlich Rendite und Ausschüttungen behaftet, sie sind illiquide und langfristig. Aus diesen Eigenschaften ergeben sich Auswirkungen für die optimale Allokation der Investoren. Illiquidität und Langfristigkeit können dazu führen, dass die Anleger ihren Private-Equity-Anteil im Portfolio relativ zum Optimum reduzieren; auch ist der optimale Anteil nicht monoton mit zunehmender Risikoaversion fallend.  


Quelle: Giommetti, Sorensen, 2021

In Abhängigkeit der Risikoaversion ergeben sich zwei wesentliche Strategien. Ein risikoaverser Anleger hält relativ höhere liquide Investments wie Aktien und Anleihen als Private Equity. Dadurch bleibt er weniger von den anderen Eigenschaften von Private Equity (Illiquidität, Langfristigkeit) beeinflusst. Im Falle eines positiven Private-Equity-Schocks wird er nach und nach seinen Anteil wieder zum Optimum zurückführen. Ein aggressiver Anleger dagegen wird häufiger von der Liquiditätsbeschränkung betroffen sein. Zwar würde er gerne mehr investieren, das wäre allerdings mit einer größeren (teuren) Liquiditätsreserve verbunden. Kommt es hier zu einem positiven Private-Equity-Schock, wird der Anleger keine Reduzierung vornehmen, sondern die ausgeweitete Allokation hinnehmen, da diese nicht mit einer notwendigen Ausweitung der Liquiditätsreserven verbunden ist.

Die Autoren erweitern das Modell um einen Sekundärmarkt und stellen zwei Effekte fest. Erstens weisen aggressivere Anleger älteren Private-Equity-Fonds einen höheren Wert zu als konservativere Investoren. Grund hierfür ist, dass diese mit geringeren Liquiditätsbeschränkungen einhergehen, was sie für Anleger wertvoller macht. Zweitens erlaubt die Existenz des Zweitmarktes den risikobereiteren Anlegern ein höheres Private Equity Exposure, da sie gegebenenfalls in der Lage sind, Positionen zu liquidieren. Obwohl die Limited Partner nur selten tatsächlich handeln, beeinflusst das Vorhandensein des Zweitmarktes die optimale Allokation des risikobereiteren Anlegers erheblich.

 

Absolut Research analysiert institutionelle Publikumsfonds mit Fokus auf Listed Private Equity jeden Monat in der Publikation Absolut|ranking Listed Infrastructure & Private Equity. Insgesamt umfassen die Absolut|rankings mehr als 17.000 institutionelle Publikumsfonds und ETFs, aufgeteilt in 35 Asset-Klassen und Marktsegmente und mehr als 180 Universen.

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