Norwegischer Pensionsfonds analysiert Renewable Energy Investments
Die globale Energiewende und der Ausbau von Infrastruktur zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern bieten zahlreiche Opportunitäten für institutionelle Investoren. Gleichzeitig stellen Investments in diesen Markt auch neue Herausforderungen an die internen Risiko- und Investmentmanagementsysteme. Zu diesen Ergebnissen kommt Norges Bank Investment Management (NBIM), der Asset Manager des Norwegischen Pensionsfonds (GPFG), in einem Diskussionspapier, das im Dezember veröffentlicht wurde.
Infrastruktur-Investments setzen Anleger einer Reihe von spezifischen Risiken aus, zu denen Nachfrage-, Konstruktions-, Betriebs- und soziale Risiken gehören. Im Segment Renewable-Energy-Infrastruktur sind zusätzlich regulatorische und politische Risiken von zentraler Bedeutung, schreiben die Autoren. Bei Wind- und Solarenergie ist außerdem unsicher, wie viel Energie in einem bestimmten Zeitraum erzeugt werden kann. Ein Investment in diesen Markt stellt dadurch spezielle Anforderungen an das Risikomanagement, bietet aber auch eine Vielzahl an Opportunitäten, vom Marktwachstum und von planbaren Erträgen zu profitieren. Der Großteil dieser Möglichkeiten wird sich über ungelistete Zugangswege ergeben, erwarten die Autoren.
Quelle: NBIM
Fremdkapitalinvestoren können typischerweise direkt Kredite an Projektgesellschaften vergeben (Loans), über Public-Private-Partnerships Project Bonds zeichnen oder Green Bonds von Unternehmen erwerben. Darüber hinaus lassen sich drei Trends in der Fremdfinanzierung beobachten: Co-Investment, Securitisation und Debt-Fonds. Im Co-Investment-Modell investiert der Anleger zusammen mit einer Bank in syndizierte Loans. Die Bank übernimmt den Deal Flow und hält einen Teil des Loan-Portfolios. Bei der Securitisation erwirbt eine Zweckgesellschaft das Loan-Portfolio, welches wiederum zur Besicherung von Anleihen dient. Im Debt-Fonds-Modell bringt der Investor Kapital in einen Fonds ein. Der Fondsmanager selektiert und überwacht Investitionen in die Projekte.
Quelle: NBIM
Ungelistete Equity-Investment können entweder als direkte Projektbeteiligung mit direktem Zugang zu dem Cash Flows erfolgen oder als Beteiligung an einem Private Equity Fonds. Im Fall einer direkten Beteiligung profitieren Investoren häufig von langen Vertragslaufzeiten und staatlichen Gegenparteien, was die Planungssicherheit erhöht.
Der ungelistete Markt ist von hoher Heterogenität und Illiquidität geprägt, sodass kaum vergleichbare Renditedaten zu Rate gezogen werden können. Im gelisteten Equity-Bereich ist die Liquidität zwar höher, die Verbindung zu den zugrundeliegenden Infrastrukturprojekten häufig jedoch sehr gering. Einen Mittelweg mit attraktiven Ausschüttungen können jedoch Investments in Yield-Cos und MLPs (Master Limited Partnerships) bieten.
Absolut Research analysiert institutionelle Publikumsfonds mit Fokus auf erneuerbare Energien jeden Monat in der Publikation Absolut|ranking Sustainability Equity im Subuniversum Cleantech & Green Energy. Produkte mit Schwerpunkt Infrastruktur werden in der Publikation Absolut|ranking Listed Infrastructure & Private Equity untersucht. Insgesamt umfassen die Absolut|rankings mehr als 12.000 institutionelle Publikumsfonds und ETFs, aufgeteilt in 25 Asset-Klassen und Marktsegmente und mehr als 100 Universen.