04.04.2019 | Märkte

Management von Klimarisiken bei Immobilien

Der Klimawandel birgt für Investments in Immobilien materielle Risiken. Von diesen Risiken betroffen sind auch börsennotierte Immobilienunternehmen. Bisher gibt es nur wenige Möglichkeiten, Nachhaltigkeit bei Listed Real Estate zu berücksichtigen. FTSE Russell hat hierzu den FTSE EPRA Nareit Green Index entwickelt und in einer Marktanalyse vorgestellt.

Grund für die wenigen Ansätze zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeit ist zum einen die schlechte Datenbasis auf Ebene der Immobilien, die durch die Vielzahl an regionalen Zertifizierungssystemen bedingt ist. Zum anderen besteht auf Ebene der börsennotierten Immobilienunternehmen das Problem, dass weniger als die Hälfte Daten zu ihren CO2-Emissionen veröffentlicht.

Der Index basiert auf einer Datenbank mit über 15 Mio. Gebäuden, von denen ca. 73.000 Einzelgebäude mit einer Gesamtfläche von über 1 Mrd. Quadratmetern abgebildet werden. Diese Daten werden mit Daten zu den Green-Building-Zertifikaten zusammengeführt.

Auf Portfolioebene werden die Nachhaltigkeitsleistungen der einzelnen Indexbestandteile nach den beiden Eigenschaften bewertet: Anteil der zertifizierten Gebäude, durchschnittlicher Energieverbrauch und CO2-Emissionen. Diese Eigenschaften werden dann zur Gewichtung der Titel im Index genutzt.
 
Während hierdurch der Anteil der Zertifizierungen im Index um 63 % gestiegen und die CO2-Emissionen um 40 % gesenkt werden konnten, hat sich die finanzielle Performance nur geringfügig verändert. Die Outperformance ist um 1 % p.a. gestiegen, mit einem Tracking Error von 2,3 %.


Quelle: FTSE Russell

Immobilien verursachen 28 % der weltweiten CO2-Emissionen und über 50 % des Stromverbrauchs. Allein auf die Herstellung von Zement sind 8 % der weltweiten CO2-Emissionen zurückzuführen. Immobilien nehmen daher einen wesentlichen Bestandteil bei der Zielerreichung des Pariser Klimaabkommens ein. Bei Immobilien mit einer schlechten Green-Performance steigen somit regulatorische Risiken deutlich an.


Quelle: UNEP 2017



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