Klimawandel: Vier Szenarien für institutionelle Portfolios
Die University of Cambridge hat in einer Studie die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesamtwirtschaft und institutionelle Investmentportfolios analysiert. Dazu wurden vier Portfolios, welche die Investmentstrategie von Versicherungsunternehmen und Pensionsfonds repräsentieren, innerhalb von drei Entwicklungs-Szenarien zwischen 2015 und 2020 untersucht. Die vier Portfolios gliedern sich in ein High Fixed Income Portfolio, Conservative Portfolio, Balanced Portfolio und Aggressive Portfolio. Das Baseline-Szenario stellt die Ausgangslage dar und entspricht einer Business-as-usual-Entwicklung. Innerhalb des 2°C-Szenarios werden einige nachhaltige Strategien verfolgt und das 2°C-Ziel angestrebt. Im Gegensatz dazu wird Beim No-Mitigation-Szenario keine Klimaschutzpolitik verfolgt. Die Szenario-Analysen haben ergeben, dass alle Portfolios aufgrund klimabedingter ökonomischer Schocks ab Ende 2016 deutliche Verluste zu verzeichnen haben. Am stärksten - auf bis zu - 45 % - fällt die Rendite des aktienlastigen Aggressive Portfolios im No-Mitigation-Szenario. Nur das High Fixed Income Portfolio erreicht nach dem ersten Schock annähernd die Rendite des Baseline-Szenarios. Im Gegensatz dazu verzeichnen die Portfolios innerhalb des 2°C-Szenarios weniger starke Verluste. Die Aggressive und Balanced Portfolios übertreffen sogar nach einer Erholungsphase die Baseline.
Quelle: University of Cambridge
Bei der Analyse der Auswirkungen je Assetklasse und Region wird deutlich, dass Aktien eine höhere Volatilität als Anleihen aufweisen und sich im 2°C-Szenario schneller erholen. Innerhalb des No-Mitigation-Szenarios weisen Aktien allerdings deutlich höhere Renditeverluste auf.
Quelle: University of Cambridge
Abschließend werden die Auswirkungen auf Sektorenebene ermittelt. Zu den Sektoren, die in beiden Szenarien die schlechteste Performance aufweisen, zählt in entwickelten Ländern der Immobilien-, Rohstoff- und Bausektor und in Entwicklungsländer der Energie-, Dienstleistungs- und Landwirtschaftssektor. Die besten Sektoren in entwickelten Ländern sind die Transport-, Landwirtschafts- und Einzelhandelssektoren und in Entwicklungsländern die Gesundheits-, Technologie und Industriesektoren. Auf Grundlage dieser Analysen lassen sich die Klimarisiken auf das Portfolio verringern.
So kann etwa die Hälfte der Portfoliorendite, die durch den Klimawandel beeinträchtigt wird, durch branchenübergreifende und regionale Diversifikation gehedged werden. Bei einem No-Mitigation Szenario können beispielsweise 49 % gehedged werden, indem der Anteil an Anleihen vergrößert wird. Dementsprechend können High-Fixed-Income-Portfolios in diesem Szenario die höchste Langzeit-Performance und ein geringeres Abwärtsrisiko aufweisen.
Das komplette Spektrum nachhaltiger Investments deckt die erstmals im Mai 2016 erscheinende Fachpublikation Absolut|impact ab. Hierzu zählen Beiträge zu den Themen Benchmarking von Impact Investments, Performance-Auswirkungen von ESG-Faktoren, Strategien für nachhaltige Immobilieninvestments sowie das regulatorische Umfeld für nachhaltige Investitionen von Fondsgesellschaften. Der Absolut|impact als neue Plattform wird von nun an regelmäßig herausarbeiten, wie institutionelle Investoren eine positive Wirkung auf ihr Portfolio und die Gesellschaft als Ganzes kombiniert möglich machen können.
Absolut Research analysiert institutionelle Publikumsfonds mit Fokus auf Nachhaltigkeit jeden Monat in den Publikationen Absolut|ranking Sustainability Equity und Sustainability Balanced & Fixed Income. Insgesamt umfassen die Absolut|rankings mehr als 12.000 institutionelle Publikumsfonds und ETFs, aufgeteilt in 25 Asset-Klassen und Marktsegmente und mehr als 100 Universen.