03.05.2016 | Research

Institutionelle Investoren fördern eine Good Governance

Institutionelle Investoren haben als Kollektiv einen positiven Einfluss auf die Realisierung von  Mehrheitsabstimmungen, Say-On-Pay, verbesserten Vergütungssystemen und Offenlegungsgesetzen sowie Anreizsystemen innerhalb eines Unternehmens. Zu diesen Ergebnissen kommen Doidge, Dyck, Mahmudi und Virani in ihrem Forschungspapier „Can Institutional Investors Improve Corporate Governance Through Collective Action?“, welches von Rotman ICPM (International Centre for Pension Management) veröffentlicht wurde.
Die Autoren untersuchen, ob das Engagement des Investorenkollektivs Canadian Coalition for Good Governance (CCGG) einen Einfluss auf die Umsetzung vorgeschlagener Governance-Reformen hat. Zu den Mitgliedern der CCGG zählen kanadische Pensionsfonds, Mischfonds und Asset Manager. Für die Datenanalyse wurden die privaten Kommunikationskanäle zwischen der CCGG und den Unternehmen ausgewertet.
Bezüglich der Mehrheitsabstimmungen wurden 85 Unternehmen durch die CCGG animiert, eine solche Regelung in ihre Governance einzuführen, wovon insgesamt 40 Unternehmen diese Neuerung umsetzten. Bei 111 Unternehmen, die nicht durch die CCGG angefragt wurden, führten in der gleichen Zeit lediglich 17 Unternehmen Mehrheitsabstimmungen ein.


Quelle: Doidge, Dyck, Mahmudi und Virani (2015)

Außerdem wurde festgestellt, dass aufgrund der Einflussnahme durch die CCGG in den Unternehmen Richtlinien für eine verantwortungsbewusste Unternehmensführung, eine sog. Good Governance Guideline, erfolgreich eingeführt wurden. Zwischen 2002 und 2012 hat sich der erzielte Good-Governance-Score der Unternehmen deutlich verbessert.


Quelle: Doidge, Dyck, Mahmudi und Virani (2015)

Investorenzusammenschlüsse haben der Untersuchung zufolge einen größeren Einfluss auf Unternehmen, wenn sie einen größeren Anteilsbesitz am Unternehmen aufweisen oder aber das Unternehmen eine relativ niedrige Performance aufweist.
Allerdings wird der Einfluss solcher Investorengruppen auf dem globalen Kapitalmarkt, bei dem ein persönlicher und informeller Austausch schwer realisierbar ist, hinterfragt. Ebenso kritisch wird ein Zusammenschluss aller institutionellen Investoren unterschiedlicher Herkunftsländer gesehen.


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