ESG-Investments setzen sich in Europa durch
Europäische Investoren berücksichtigen Nachhaltigkeitskriterien zunehmend auch für Asset-Klassen jenseits klassischer Aktienengagements, zeigt eine Studie von novethic. Besonders augenscheinlich ist die vermehrte Beachtung von ESG-Ansätzen bei Staatsanleihen und Immobilien. Während 2012 noch 38 % der Immobilieninvestoren Nachhaltigkeitsaspekten keine Beachtung schenkten, waren es 2015 nur noch 13 %. Insgesamt geht der Trend in Richtung einer formalisierten Nachhaltigkeitspolitik. Knapp 90 % der Befragten haben dies bereits umgesetzt oder zumindest geplant. Für die Studie „Profile of Responsible Investors in Europe“ wurden 181 europäische Asset Owners befragt, darunter vor allem Versicherungen und Pensionsfonds.
Quelle: novethic
Die von den Investoren am häufigsten verfolgten Ansätze sind Ausschlüsse, Auswahl nach Positivkriterien und Shareholder Engagement. Rund 90 % der Befragten setzen zumindest einen dieser Ansätze um, 40 % sogar alle drei parallel. Das am weitesten verbreitete Verfahren ist unverändert der Ausschluss einzelner Investments oder ganzer Branchen, was von 78 % der Anleger praktiziert wird. Dabei steht der Kampf gegen den Klimawandel als Beweggrund ganz oben. Grundsätzlich verfolgen die meisten Anleger nachhaltige Ansätze aus Gründen des Risikomanagements und als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Auffällig ist allerdings, dass zuletzt vermehrt aus Performance-Gründen nachhaltig investiert wird.
Quelle: novethic
Am weitesten fortgeschritten ist die ESG-Integration in den skandinavischen Ländern und den Niederlanden. In der Mitte liegen unter anderem Frankreich, Deutschland und Großbritannien. Ein besonderer Fokus dieser Region liegt auf dem Reporting. Insbesondere im deutschen Raum werden wesentlich mehr Berichte zur Nachhaltigkeit veröffentlicht als im Durchschnitt Europas. Schlusslichter bei der Berücksichtigung von ESG-Ansätzen in Europa sind Spanien und die Schweiz.
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