15.02.2016 | Research

Active Ownership in Nachhaltigkeitsfragen verbessert Aktienperformance

In einem Forschungspapier untersuchen Elroy Dimson, University of Cambridge, Oguzhan Karakas, Boston College, und Xi Li, Temple University, die Auswirkungen von Shareholder-Engagement in Nachhaltigkeitsfragen auf die Unternehmensperformance. Das untersuchte Sample umfasst die Engagement-Aktivitäten eines großen Asset-Managers für den Zeitraum 1999 bis 2009, was rund 2150 versuchten Einflussnahmen in gut 600 Unternehmen entspricht. Bei der Analyse werden die Aspekte Governance und Umwelt-Soziales unterschieden. Die Erfolgswahrscheinlichkeit einer versuchten Einflussnahme, etwa per Brief oder direktem Kontakt zum leitenden Management des Unternehmens, beträgt im Mittel 18 %, wobei die Chance bei Governance-Aspekten höher liegt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen die Forderungen der Investoren im Nachhaltigkeitsbereich umsetzen, steigt bei Konzernen, die Reputationsrisiken beachten müssen und die Kapazitäten für die Implementierung haben. Wenig überraschend steigert es zudem die Erfolgswahrscheinlichkeit, wenn mehrere Investoren das gleiche Ziel verfolgen und das Unternehmen bereits früher von Anlegern erfolgreich von der Umsetzung von Nachhaltigkeitsaspekten überzeugt wurde. Der Versuch der ESG-Einflussnahme steigert auf Sicht eines Jahres die Aktienperformance der Unternehmen um 2,3 %, bei erfolgreicher Beeinflussung sind es sogar 10,3 %, zeigt die Analyse.


Quelle: Dimson, Karakas, Li (2015)

Besonders hoch sind die Performance-Steigerungen, wenn es sich um Governance- oder Klimaschutzaspekte handelt mit +8,6 bzw. +10,3 %. Für Fehlschläge bei Beeinflussungsversuchen können die Autoren keine Marktreaktionen nachweisen. Um nachzuprüfen, welche Gründe für diese Steigerung der Aktienperformance bestehen, untersuchen die Autoren im Anschluss die Auswirkungen der Einflussnahme auf Kenngrößen wie u.a. Profitabilität, Effizienz und Aktienvolatilität. Für sämtliche untersuchten Variablen zeigen sich signifikante Verbesserungen. Beispielsweise sinkt bei erfolgreichem Active Ownership auf Jahressicht die Volatilität der Aktie um 1,3 Prozentpunkte.

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