08.02.2021 | Research

Volatilitäts-Smile-impliziertes Hedging

Pascal François von der HEC Montreal und Lars Stentoft von der Western University haben einen Ansatz entwickelt, das Optionsvega aus dem Volatilitäts-Smile abzuleiten. Ziel der Arbeit ist es, zu untersuchen, ob Hedging unter Verwendung von Griechen, die über den Volatilitäts-Smile abgeleitet sind, ähnlich effizient wie unter modellbasierten Griechen ist. Damit sollen das Modellrisiko vermieden sowie Zeit und Kosten der Modellimplementierung gespart werden. Im ersten Schritt konstruieren die Autoren das Smile-implizierte Vega direkt aus dem Smile-implizierten Gamma. Als Rohdaten dienen die Preise von Call- und Put-Optionen auf den S&P 500 für den Zeitraum 1994 bis 2016.


Quelle: François, Stentoft, 2020

Im zweiten Teil wird die Güte von Hedging mittels Smile-impliziter Optionsreplikation untersucht. Bei reinem Delta-Hedging erweist sich der klassische Black-Scholes-Ansatz den anderen untersuchten Verfahren einschließlich des Smile-implizierten Hedgings als überlegen. Delta-Gamma-Strategien dagegen verbessert spürbar die Hedging Performance. Über alle analysierten Ansätze sinkt der durchschnittliche relative Hedging Error von 95,2 auf 1,7 Basispunkte und die Güte des Hedgings gleicht sich über die Verfahren hin an: Stochastische Volatilitätsmodelle verbessern führen nicht zu einer Verbesserung des Gamma-Managements im Vergleich zu einfacheren Ansätzen, darunter Smile-implizierte Strategien. Diese outperformen sogar alle anderen Verfahren, wenn Delta, Gamma und Vega gleichzeitig kontrolliert werden.

Die Autoren schließen, dass Informationen aus dem Optionsmarkt, worauf Smile-impliziertes Hedging basiert, insbesondere beim Management des Volatilitätsrisiko hilft, weniger dagegen hinsichtlich der unterliegenden Preisrisiken.


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