23.08.2022 | Recht

EU-Aufsichtsrahmen für Distributed-Ledger-Technologie

Im Juni 2022 ist auf EU-Ebene eine neue Pilotregelung für DLT-Finanzmarktinfrastrukturen veröffentlicht worden. Die Verordnung 2022/858 richtet sich primär an Wertpapierfirmen, Marktbetreiber und Zentralverwahrer und soll eine temporäre „Regulatory Sandbox“ für den Handel sowie die Abwicklung von Finanzinstrumenten auf Basis der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) schaffen. Ab dem 23. März 2023 können Marktteilnehmer eine entsprechende Lizenz beantragen.

Ein White Paper von Deloitte erläutert, wie die Verordnung zwischen DLT-MTF (Multilateral Facility Trading), DLT-SS (Settlement System) und DLT-TSS (Trading and Settlement System) unterscheidet. Ein DLT-MTF gilt als multilaterales Handelssystem im börsengesetzlichen Sinne, das nur den Handel mit DLT-Finanzinstrumenten zulässt und von einem Marktbetreiber oder einer Wertpapierfirma betrieben wird. Ein DLT-SS gilt als Wertpapierabwicklungssystem, das die Aufzeichnung und die Verwahrung von DLT-Finanzinstrumenten ermöglicht und von einem Zentralverwahrer betrieben wird. Ein DLT-TSS gilt als multilaterales Handelssystem und als Wertpapierabwicklungssystem, das beide vorigen Varianten kombiniert.

Ziel der Sandbox ist es, Marktteilnehmern eine temporäre Testumgebung zu ermöglichen. Gleichzeitig bietet es Regulierungsbehörden die Möglichkeit, sich mit der neuen Technologie –  neben den bereits etablierten Wertpapierabrechnungs- und Clearingverfahren – und den damit einhergehenden Herausforderungen vertraut zu machen, analysieren die Autoren von Deloitte.


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