19.11.2015 | Studie

Deutsche Pensionseinrichtungen bei Alternative Investments zurückhaltend

Towers Watson hat mit einer Umfrage unter deutschen Unternehmen des Pensionssektors Asset-Allokation, Risikomanagement und Investment-Prozess untersucht. Zinsrisiken werden von den Befragten der Studie "Pension Risk Management und Anlage von Pensionsvermögen" derzeit als größte Risikoquelle identifiziert, wobei dies einen weiter absinkenden Rechnungszins, das langfristige Bestehen des Niedrigzinsumfeldes sowie Veränderungen der Zinskurve umfasst. Angesichts der Zinsentwicklungen wird der Fokus der strategischen Asset-Allokation zunehmend auf die Ausfinanzierung der Pensionsverbindlichkeiten gelegt. Von 83 % wird die Struktur der Pensionsverpflichtungen als Kriterium in der Asset-Allokation wahrgenommen, was deutlich macht, dass der Trend weg von einer Assets-only- und hin zu einer ganzheitlichen Asset-Liability-Betrachtung geht.


Quelle: Towers Watson

Wenig überraschend liegt das Hauptaugenmerk auf der breiten Streuung der Anlagen über Renditequellen und Risikoprämien. Dahinter folgen Governance-Kriterien wie Investment Beliefs und Klarheit der Ziele, während quantitative Ansätze seltener als in der Vergangenheit verwendet werden. Trotz der Bedeutung, die der Governance beigemessen wird, besteht noch Verbesserungsbedarf bei der konkreten Umsetzung, zeigt die Studie. Vor allem bei Risiko- und Ressourcenbudgetierung zeigen sich Schwächen.


Quelle: Towers Watson

Das Portfolio der deutschen Pensionseinrichtungen ist im internationalen Vergleich mit einem Anteil von 63 % weiterhin stark anleihenlastig, wohingegen Aktien mit 29 % unterrepräsentiert sind. Auf Immobilien und Alternatives entfallen jeweils 4 %. Innerhalb des Anleihenanteils wird stark diversifiziert - sowohl bezüglich Emittenten als auch regionalem Exposure. Bei Aktien ist ein deutlicher Home Bias erkennbar. Alternative Assets werden noch nicht verbreitet genutzt, obwohl dies das Renditepotenzial der Portfolios erheblich verbessern könnte. Gründe für die Zurückhaltung der Pensionseinrichtungen sind neben regulatorischen Aspekten u.a. die Komplexität der Instrumente. Eine Option, sich hier stärker zu engagieren, stellen Diversified Growth Funds oder Absolute-Return-Mandate dar.

Die vollständige Studie kann bei Towers Watson angefordert werden.

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