27.01.2021 | Märkte

Ausgestaltung des digitalen Euros

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf Basis des Berichts der von ihr eingesetzten High Level Task Force zum Thema digitale Zentralbankwährungen (CBDC) die erarbeiteten Grundlagen konkretisiert und die Anforderungen, Ausgestaltung sowie Implikationen der Einführung eines digitalen Euros erörtert.  
Dem Bericht zufolge wäre der digitale Euro eine EZB-seitige Verbindlichkeit, die in digitaler Form EU-Bürgern und Unternehmen für Retail-Zahlungen als Komplement zu den derzeitigen Angeboten von Bargeld und Wholsesale-Zentralbank-Einlagen zur Verfügung gestellt würde.
Eine digitale Zentralbankwährung könnte einen Zugang zu sicherem Geld in einer sich schnell verändernden digitalen Welt bieten, die Digitalisierung vorantreiben und die strategische Autonomie der EU festigen. Zudem könnten die Kosten sowie der ökologische Fußabdruck der Geld- und Zahlungssysteme optimiert werden.
Verschiedene Szenarien sind denkbar, in denen dem digitalen Euro eine wesentliche Rolle zukommen könnte: wenn die Nutzung von Bargeld massiv zurückgegangen und andere elektronische Zahlungsmethoden infolge von Extremereignissen nicht mehr verfügbar wären oder wenn ausländische Währungen existierende Zahlungsmittel ersetzen würden.
Die Einführung hätte jedoch weitreichende Auswirkungen auf Zentralbankaktivitäten, das Wirtschafts- und Finanzsystem und die europäischen Bürger. Daher sind die Anforderungen an ein digitales Zahlungsmittel hoch. Neben der Übereinstimmung mit geltenden Regularien müssen noch viele andere Prinzipien und Voraussetzungen erfüllt werden: u. a. verbesserte digitale Effizienz, Bargeld-ähnliche Eigenschaften, Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz, internationale Nutzbarkeit, Kontrollierbarkeit der im Umlauf befindlichen Geldmenge und Umweltfreundlichkeit.


Quelle: Bank of International Settlement (2020)

Zunächst erfolgt eine umfassende kritische Prüfung sowie eine weitreichende Risikobewertung. Der Report der EZB stellt die Grundlage für eine öffentliche Konsultation.


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