02.08.2022 | Research

Alternative Investments von Pensionsfonds

In den vergangenen zehn Jahren haben öffentliche Pensionsfonds fast 1 Billion US-Dollar in alternative Investments allokiert. Dabei gab es allerdings deutliche Unterschiede im Querschnitt: Während manche Fonds mehr als 30 % in alternativen Investments angelegt haben, verfügen andere über keinerlei Alternatives. Juliane Begenau und Pauline Liang von Stanford GSB sowie Emil Siriwardane von der Harvard Business School haben in einem Research Paper die Gründe für diese Unterschiede untersucht. Das Sample umfasst US-Pensionsfonds im Zeitraum 2001 bis 2019.

Es zeigt sich, dass der generelle Risikoappetit nur einen sehr geringen Teil der zunehmenden Allokation in Alternatives und der Unterschiede zwischen den Pensionsfonds erklären kann. Auch Eigenschaften der Fonds wie Größe oder Unterfinanzierung haben kaum einen Einfluss auf die Heterogenität im Querschnitt. Die Ergebnisse deuten vielmehr darauf hin, dass sich die Einschätzungen der Pensionsfonds zur Zusammensetzung des risikobehafteten Teils ihrer Portfolios geändert haben. Das vermehrte Investment in Alternatives mancher Pensionsfonds kann zu einem Viertel durch Investment Consultants erklärt werden. 


Quelle: Begenau, Liang, Siriwardane, 2022

Ein weiterer relevanter Faktor ist das Verhalten der Peergroup, wobei diese in Abhängigkeit der räumlichen Nähe definiert ist. Pensionsfonds allokieren 0,27 Prozentpunkte mehr in Alternatives für jeden Prozentpunkt, den die Peergroup entsprechend anlegt. Zwar könnte dies auch auf ähnliche Exposures gegenüber fundamentalen Schocks zurückzuführen sein, die Peer-Effekte sind allerdings wesentlich geringer bei besonders erfolgreichen Pensionsfonds und solchen mit sehr erfahrenen CIOs. Daraus schließen die Autoren, dass es sich tatsächlich um kausale Peer-Effekte handelt. 


Quelle: Begenau, Liang, Siriwardane, 2022


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