Asymmetrie in Zeiten zunehmender Unsicherheit – (K)ein Wachstumstreiber?

Michael Busack
Die ersten sechs Monate des laufenden Jahres waren ereignisreich und herausfordernd. Das galt auch für die Manager liquider alternativer Strategien. Das Fondssegment verzeichnete zwar weiterhin Zuwächse, im Zuge der anhaltenden Unsicherheiten, die sich beispielsweise durch die zunehmende Eskalation der Handelskonflikte mit den USA ergeben, scheinen Anleger jedoch eher in einen Risk-Off-Modus zu verfallen.

Warum gerade jetzt im zweiten Quartal die Zuflüsse deutlich abgenommen haben, ist nur schwerlich zu erklären. Obwohl die Performance in der Breite nicht attraktiv erscheint, haben viele Manager in der Vergangenheit gezeigt, dass sie in der Lage sind, Verluste deutlich zu begrenzen und dadurch asymmetrische Risikoprofile zu erzielen.

Sicherlich gibt es auch negative Beispiele und die vielen Fondsschließungen sind ein Indiz dafür, dass sich nicht jede Strategie, die im Backtest oder Paper-Trading gut aussieht, auch in der Praxis bewährt. Einen Ansatz zur Analyse liquider alternativer Strategien zeigt Fulcrum in dem aktuellen Fachbeitrag. Hier wird das Skill-Konzept von Grinold und Kahn, bestehend aus Trefferquote und Anzahl der Anlageideen, um das Konzept der Asymmetrie, also der Implementierungskompetenz der Anlageideen, erweitert.

Ein anderer Aspekt, der auch bei alternativen Strategien eine zunehmende Bedeutung erlangt, ist die Integration von ESG-Kriterien in den Anlageprozess. Jason Mitchell, Sustainability Strategist der Man Group, sieht hier klare Vorteile für systematische Strategien. Aufgrund ihrer Datenanalysekompetenz können sie einen konsistenten Rahmen zur Bewertung und dem Vergleich der ESG-Leistungen von Unternehmen schaffen und dadurch verantwortliches Investieren weiter vorantreiben.

In unserer Rubrik "Im Fokus" geben wir einen detaillierten Überblick über die Marktentwicklungen im ersten Halbjahr 2018.


Ausgabe: Absolut|alternative 07-2018