Die Gefahren der Passivität

Michael Busack
Die Marktturbulenzen von Anfang Februar liegen zwar mittlerweile etwas zurückliegen, deren Aufarbeitung hat jedoch erst begonnen. Ein Grund waren gehebelte Short-VIX-ETPs, bzw. deren Konstruktionsmechanismus. Im scheinbaren Vertrauen darauf, dass die Volatilität lange niedrig bleibe und sich mit einer passiven Strategie in einem hochkomplexen Marktsegment kontinuierliche Einnahmen erzielen ließen, verzeichneten diese "passiven" Produkte im Jahr 2017 hohe Zuflüsse. Die Realität hat die Anleger nun eingeholt.

Passives Investieren funktioniert bei alternativen Strategien nicht. Diversifikation über Strategien und Manager ist nur proaktiv und mit hohem Ressourceneinsatz umsetzbar. Dass dies lohnenswert ist, zeigen jüngst die Ergebnisse unserer Analyse zu Long/Short-Aktienfonds, die wir auf unserer Webseite veröffentlicht haben. Ein anderes Beispiel für die risikoreduzierenden Effekte alternativer Strategien wird in dem Fachbeitrag von Allianz Global Investors dargestellt.

In der Rubrik "Im Fokus" werden aus aktuellem Anlass Fonds mit Volatilitätsstrategie analysiert. Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen und der aktuellen Performance wird auch die mittelfristige Performance der beiden Peer Groups Short & Optionsstrategien sowie Long/Short Volatilität betrachtet.

Angesichts des sich nun deutlich abzeichnenden Wandels an den Märkten ist auch Heinrich Merz in seinem Kommentar davon überzeugt, dass sich aktives Management künftig wieder auszahlen wird. Die Annahme einer gleichgerichteten Aufwärtsbewegung an den Märkten, die sich passiv vereinnahmen lässt, birgt zusehends die Gefahr, durch unerwartete Regimewechsel auf dem falschen Fuß erwischt zu werden.



Ausgabe: Absolut|alternative 03-2018