24.02.2020 | Research

Sektoradjustierte Faktorprämien

In verschiedenen Branchen tätige Unternehmen weisen unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich Risiken, Profitabilität und Rechnungslegungsstandards auf. Bei Faktor-Strategien kann es daher sinnvoll sein, diese sektorspezifischen Unterschiede zu berücksichtigen, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu verbessern. Krishna Vyas und Michael van Baren von PGGM Investments haben in einem Researchpaper untersucht, welche Risikofaktoren im Wesentlichen innerhalb einzelner Branchen und welche auch branchenübergreifend wirken. Hierzu nutzen die Autoren ein globales Aktiensample für den Zeitraum 1994 bis 2018. Um die Robustheit der Ergebnisse zu gewährleisten, werden verschiedene Style-Definitionen getestet.

Die Ergebnisse für den Value-Faktor zeigen erwartungsgemäß, dass die Prämie vor allem innerhalb einer Branche einen Einfluss auf die Performance hat – über verschiedene Branchen hinweg ist kein Effekt messbar. Dies bestätigt die Hypothese, dass die fundamentale Prämie nicht über Branchen hinweg vergleichbar ist, da sich diese hinsichtlich Risiken, Wachstum, Profitabilität und Rechnungslegungsstandards unterscheiden. Anders stellt sich dies bei Quality dar. Hier hängen die Ergebnisse stark von der konkreten Faktor-Definition ab, was die Autoren nicht erklären können, da sie ähnliche Ergebnisse wie für Value erwartet hätten.


Quelle: Vyas, van Baren, 2019

Low Volatility und Momentum dagegen sind sowohl innerhalb als auch über Branchen hinweg bepreiste Faktoren. Dabei ist der Einfluss von LowVolatility innerhalb von Branchen größer als über Branchen hinweg, während es bei Momentum genau andersherum ist. Size verhält sich ähnlich wie Value: Innerhalb eines Sektors hat der Faktor einen signifikanten Einfluss auf die Performance, über verschiedene Branchen hinweg nicht.


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