03.12.2019 | Research

Performance von Secondary Buyouts

Secondary Buyouts sind nicht grundsätzlich weniger profitabel als Buyouts im Primärmarkt, zeigt ein Researchpaper von Tjark Eschenröter von der Universität Köln. Der Autor untersucht 295 britische Unternehmen, die sowohl einen Primary als auch einen Secondary Buyout durchlaufen haben, hinsichtlich operativer und finanzieller Performance. Bei vielen Kennziffern schneiden Secondary Buyouts etwas schlechter ab. Vor diesem Hintergrund wäre das Wachstum des Anteils von Secondaries-Transaktionen über die letzten Jahre irrational. Wichtig ist, dass die Performance-Kennzahlen nur die absolute Entwicklung aufzeigen und nicht die Veränderungen des wirtschaftlichen Umfeldes und die Performance der Peer Group berücksichtigen. Da viele Secondary Buyouts vor oder während der Finanzkrise stattfanden, waren sie möglicherweise prinzipiell benachteiligt.


Quelle: Eschenröder, 2019

Eine detailliertere Analyse zeigt, dass die Underperformance von Zeit- und Größeneffekten bestimmt ist: Secondaries performen schlechter bei kleinen und mittleren Portfoliounternehmen, für große Unternehmen dagegen lassen sich keine Unterschiede feststellen. Werden nur die Transaktionen nach der Finanzkrise betrachtet, gibt es keinen signifikanten Unterschied zwischen Primary und Secondary Buyouts mehr. Angesichts geringerer Transaktionskosten gegenüber Buyouts am Primärmarkt sieht der Autor in Secondaries damit eine wichtige Alternative.


Quelle: Eschenröder, 2019

Ein weiterer Faktor ist das beschränkte Angebot an Primärtransaktionen. Angesichts der starken Mittelzuflüsse in Private-Equity-Fonds und dem aktuell hohen Dry Powder, ist das Angebot an hochqualitativen Primary-Opportunitäten nicht mehr ausreichend. Aus Investorensicht ist es daher die bessere Alternative gestellt, ein gutes Secondary-Angebot zu nutzen als eine schwächere Primary-Transaktion durchzuführen. Secondary Buyouts sind also keine Notlösung, sondern können eine rationale Investmententscheidung darstellen.


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