18.09.2018 | Research

Portfoliogewichtung unter Berücksichtigung von Skewness-Risiken

Amundi Asset Management hat in einem Researchpaper vom Juni 2018 ein Modell zur Portfolioallokation entwickelt, welches Skewness-Risiken berücksichtigt und dieses anschließend auf ein Risikoprämienportfolio angewendet. Der Ansatz basiert auf einem Gaußschen Mischverteilungsmodell, welches  ein normales und ein turbulentes Marktumfeld umfasst. Für die Allokation verwenden die Autoren einen Risikobudgetierungsansatz und den Expected Shortfall als Risikomaß. Das optimale Mischportfolio hängt von der Risikoaversion des Investors ab: Je risikoaverser, d.h. je empfindlicher der Investor auf Drawdown-Risiken reagiert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für das turbulente Regime.

Dieses Verfahren wird auf ein Multi Asset Risk-Premia-Portfolio angewandt, das aus einer Kombination einer Risk-Parity-Strategie mit Momentum- und eines Carry Exposures besteht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Volatilität kein hinreichendes Risikomaß darstellt. Während die Carry-Strategie weniger volatil als die anderen beiden Ansätze ist, bestehen höhere Drawdown-Risiken. Traditionelles, volatilitätsbasiertes Risikomanagement berücksichtigt Extremrisiken in turbulenten Marktumfeldern nicht hinreichend. Dies hat entsprechende Sprünge bei der Risikoallokation volatilitätsgewichteter Portfolios zur Folge, wohingegen die Risikoallokation des Modells der Autoren deutlich stetiger verläuft.


Quelle: Amundi Asset Management

Der wesentliche Unterschied zwischen dem normalen und dem Stress-Regime liegt darin, dass ersteres die Volatilitätsdynamiken beeinflusst, während letzteres für Sprünge in den Returns verantwortlich zeichnet. Das erste Regime ist damit prognostizierbar, das Stress-Regime hingegen nicht. Dies hat entsprechende Auswirkungen auf die Asset Allocation. Für Volatilitätsrisiken eignet sich ein dynamischer Ansatz, der auf Marktentwicklungen reagiert. Bei Skewness-Risiken, die nicht prognostizierbar sind, ist ein statischer Ansatz sinnvoller, der die Risiken bereits ex-ante einkalkuliert.  Die Überzeugung, dass hohe Risiken aktiv gemanagt werden müssen, ist folglich nur dann richtig, wenn diese Risiken prognostizierbar sind, so dass Skewness-Risiken und Volatilitätsrisiken nicht auf dieselbe Art gemanagt werden können.


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