25.03.2019 | Research

Hedgefonds-Outperformance nicht durch Aktienselektion erklärbar

Hedgefonds weisen zwar im Mittel ein positives Alpha auf, dieses lässt sich jedoch nicht in deren Aktien-Long-Positionen nachvollziehen. Ein Team um Vikas Agrarwal von der Georgia State University hat in einem Researchpaper untersucht, aus welchen Quellen das Alpha von Hedgefonds stammt. Hierzu konstruieren die Autoren ein Maß für die nicht zu beobachtenden Renditen, UP. Dieses ist die Differenz zwischen der tatsächlich erzielten Rendite der Hedgefonds und der theoretisch zu erwartenden Rendite, die sich aus den quartalsweise gemeldeten Aktien-Long-Positionen ergäbe.

Für ein Sample von Hedgefonds ergibt sich im Zeitraum 1994 bis 2012 ein risikoadjustiertes monatliches Alpha von 0,316 %. Dieses hängt nahezu ausschließlich vom UP (0,291 % p.m.) ab. Das Alpha, welches sich aus der Selektion der Aktienpositionen ergibt, ist statistisch und ökonomisch insignifikant. Im nächsten Schritt zeigen die Autoren, dass ein negativer Zusammenhang zwischen UP und dem Fondsvolumen besteht. Weiterhin besteht ein positiver Zusammenhang von UP und Manageranreizen sowie der Freiheit des Managements. Daneben zeichnen sich Fonds mit hohem UP durch eine aktivere Anlagepolitik aus, die sich weniger stark durch konventionelle Risikofaktoren erklären lässt. Insgesamt schließen die Autoren, dass UP ein Signal für Manager Skill ist.


Quelle: Agarwal, Ruenzi, Weigert, 2018

Vier Strategien führen zu einem höheren UP: intraquartalsweises Trading, welches von quartalsweisen Berichten nicht erfasst wird, Nutzung von Derivaten, insbesondere Long Put, Leerverkäufe und vertrauliche Aktienpositionen, die nicht unmittelbar der Börsenaufsicht gemeldet werden. Abschließend wird gezeigt, dass UP ein geeignetes Maß zur Prognose künftiger Hedgefondsrenditen darstellt. Die Renditedifferenz zwischen dem Top- und dem Bottom-Quartil von UP beträgt 0,53 % monatlich. Damit stellt UP einen besseren Performance-Indikator dar als die vergangene Performance. Dies lässt sich nicht durch andere Fondscharakteristika erklären und ist im Zeitverlauf stabil – unabhängig vom makroökonomischen Umfeld.


Quelle: Agarwal, Ruenzi, Weigert, 2018

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