05.12.2019 | Studie

Nachhaltigkeits-Stresstest für deutsche Banken

Bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit besteht bei deutschen Banken Nachholbedarf, wie eine Untersuchung der Ratingagentur imug ergeben hat. Nur wenige Institute haben Aspekte der Nachhaltigkeit in ihr Kerngeschäft integriert. So spielen ESG-Kriterien in der Kreditvergabe, im Asset Management und der Projektfinanzierung in aller Regel nur eine untergeordnete Rolle, sodass die Autoren hier im Durchschnitt Verbesserungspotenzial erkennen. Es wurden 25 Banken analysiert und anhand der vier Kriterienbereiche Betriebsökologie, Soziales, Governance und Produkte bewertet. Je Bereich wurden zwischen einem und 16 Sub-Kriterien untersucht. Dazu wurden hauptsächlich öffentlich verfügbare Informationen herangezogen. Bei offenen Fragen wurden die Institute mit einem Fragebogen angesprochen.


Quelle: imug

Bezüglich des Bereichs Produkt bemängelten die Autoren, dass zwar viele Banken einzelne Nachhaltigkeitsangebote für interessierte Kunden anböten, diese in der Regel aber nur einen kleinen Anteil ihres Angebots ausmachten. Ebenfalls machen nur wenige Institute Angaben darüber, wie die positiven und negativen ökologischen und sozialen Wirkungen ihrer Finanzierungsaktivitäten ausfallen. Eine ESG-Prüfung im Rahmen der Finanzierung ist häufig auf nur wenige Branchen beschränkt und sollte auf alle Bereich ausgeweitet sowie transparenter kommuniziert werden.


Quelle: imug

Positiv ist zu bewerten, dass bereits bei nahezu allen Banken deutliche Nachhaltigkeitsbemühungen festzustellen sind. Weitgehend überzeugen können die meisten Banken hingegen im Untersuchungsbereich Betriebsökologie, im Umgang mit der Belegschaft sowie beim Thema Compliance.


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