31.08.2021 | Märkte

Entwurf einer sozialen EU-Taxonomie

Die EU Platform on Sustainanble Finance hat im Juli 2021 einen ersten Entwurf über eine Social Taxonomy zur öffentlichen Konsultation vorgelegt, die bis zum 6. September läuft. Die vorgeschlagene Struktur sieht eine vertikale und eine horizontale Dimension vor. Die vertikale Dimension konzentriert sich auf Produkte und Dienstleistungen für Grundbedürfnisse und die grundlegende Infrastruktur. Aus dieser Perspektive könnten Wirtschaftstätigkeiten, die den Zugang zu diesen Produkten und Dienstleistungen erleichtern und gleichzeitig die Bemühungen um die Erreichung anderer sozialer Ziele nicht beeinträchtigen (Do No Significant Harm), als sozial angesehen werden.

Die horizontale Dimension berücksichtigt die Auswirkungen auf verschiedene Interessengruppen, die von wirtschaftlichen Aktivitäten betroffen sind - Arbeitnehmer, Beschäftigte in der Wertschöpfungskette, Verbraucher und lokale Gemeinden und Gemeinschaften. Horizontale Ziele könnten demnach eine Kombination von Kriterien auf Unternehmens- und Tätigkeitsebene umfassen, die entscheidend dafür sind, dass die Unternehmen die Menschenrechte als Teil der sozialen Taxonomie achten und unterstützen.


Quelle: EU Platform on Sustainable Finance

Nachhaltige Unternehmensführung wird als Maßstab für die ökologische und soziale Nachhaltigkeit von Unternehmen angesehen. In diesem Bereich liegt der Schwerpunkt auf Themen wie Bestechung, Besteuerung und Lobbying.

Schließlich hat die Gruppe zwei Vorschläge gemacht, wie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen einer Umwelt- und einer Sozialtaxonomie gewährleistet werden kann. Ein Vorschlag lautet, dass soziale und Governance-bezogene Mindestgarantien (UNGPs und OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen) Teil der Umwelttaxonomie sind und dass Mindestumweltgarantien Teil einer wie auch immer gearteten Sozialtaxonomie sein sollten, zum Beispiel in Anlehnung an den Umweltteil der OECD-Leitlinien.

 

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