14.11.2018 | Märkte

Liquidität europäischer Bond-Märkte

Die ESMA hat in einem Researchpaper anhand verschiedener Maße die Entwicklung der Liquidität auf den europäischen Anleihenmärkten untersucht und Faktoren identifiziert, die die Liquidität wesentlich beeinflussen. Die Autoren messen mehrere Dimensionen der Marktliquidität (Marktenge, -umfang und -tiefe) und greifen hierzu u.a. auf Bid-Ask Spreads, Handelsvolumina, Positionsgrößen und das Amihud-Maß zurück. Für europäische Staatsanleihen hat sich die Liquidität von 2008 bis 2012 in allen Aspekten verschlechtert. Anschließend war eine sukzessive Verbesserung zu erkennen - allerdings nicht auf das Ursprungsniveau. Insgesamt ist die Liquiditätssituation für Staatsanleihen allerdings nicht schlecht und hat sich seit der Finanz- und Staatsschuldenkrise deutlich verbessert.

Kombinierter Illiquiditätsindikator für europäische Staatsanleihen

Quelle: ESMA

Weniger positiv sehen die Autoren die Entwicklung im Segment der Unternehmensanleihen. Positionsgrößen, Transaktionskosten und Handelsvolumina zeigen eine Verschlechterung der Liquidität in den vergangenen Jahren an. Dies betrifft in besonderem Maße Phasen von starker Volatilität in den Märkten. Dabei wird darauf hingewiesen, dass nur das liquideste Teilsegment des Corporate-Bond-Marktes betrachtet wurde und keine Ergebnisse für die grundsätzlich weniger liquiden Bereiche vorliegen.

Kombinierter Illiquiditätsindikator für europäische Unternehmensanleihen

Quelle: ESMA

Anschließend werden über eine Regressionsanalyse Einflussfaktoren für die Liquidität analysiert. Staatsanleihen profitieren von größeren Emissionsvolumina, während sich das Volumen bei Corporates negativ auf die Liquidität auswirkt. Weiterhin sind Staatspapiere liquider, die im Euro Benchmark Market gehandelt werden. Marktstress führt in beiden Segmenten zu einer Verringerung der Liquidität.


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