22.07.2019 | Research

Volatilität und Liquidität im Anleihenzweitmarkt

Die Präsenz institutioneller Investoren führt zu einem Anstieg von Liquidität bei gleichzeitig höherer Volatilität im Sekundärmarkt für Anleihen, zeigt ein Researchpaper von Silviu Oprica und Christian Weistroffer von der EZB. Die Autoren konzentrieren sich auf den Markt für Bankanleihen und untersuchen den Zeitraum 2013 bis 2016. Besonders groß ist demnach der Einfluss von Geldmarktfonds: Halten Geldmarktfonds einen 10-%igen Anteil des Volumens einer Bankanleihe in der Eurozone, führt dies zu einer Verbesserung der Liquidität um 19 %, aber auch zu einem Anstieg der Volatilität um 57 %. Investmentfonds sowie Versicherungen und Pensionsfonds haben grundsätzlich die gleichen Auswirkungen, wenn auch mit einer geringeren Magnitude. Ähnlich Effekte ergeben sich, wenn die Untersuchung nicht auf die Eurozone beschränkt ist, sondern ein globales Sample betrachtet wird.


Quelle: Oprica, Weistroffer, 2019

Damit konstatieren die Autoren einen Trade-off zwischen Volatilität und Liquidität. Ein möglicher Grund für diese Beobachtung kann im Handelsverhalten der Investoren liegen. Institutionelle Anleger handeln vergleichsweise häufig, was die Transaktionskosten der Wertpapiere – gemessen am Spread – reduziert. Gleichzeitig führt dies allerdings zu größeren Preisschwankungen.


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