19.11.2018 | Märkte

Impact Investing mittels Anleihen

Seit der Pariser Klimakonferenz und der Vereinbarung zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele hat die Nachfrage nach Impact Investing im Anleihensegment rasant zugenommen. Möglichkeiten ergeben sich über Green Bonds, Social Bonds und Sustainability Bonds. NN Investment Partners hat in einer Analyse die Entwicklung des Marktes genauer untersucht.

Die drei nachhaltigkeitsorientierten Bonds unterscheiden sich nach der Verwendung der Erlöse. Green Bonds sind an Klima- oder umweltbezogene Projekte gebunden, Social Bonds finanzieren wiederum soziale und gesellschaftliche Projekte. Durch Sustainability Bonds werden beide Bereiche abgedeckt. Die ICMA (International Capital Market Association) hat für jeden dieser Bonds eine freiwillige Richtlinie (z.B. die Green Bond Principles (GBP)) zur Orientierung entwickelt. Einen weiteren Ansatz zur Zertifizierung von Green Bonds bietet die Climate Bonds Initiative (CBI) mit dem sog. Climate Bond Standard CBS). Dass es bisher keinen Ansatz für Social und Sustainability Bonds von CBI gibt, liegt einerseits daran, dass sich die Mehrheit der Investoren zunächst auf Klimawandel-Aspekte fokussiert hat. Andererseits bestehen hinsichtlich der Quantifizierung des sozialen und gesellschaftlichen Impacts noch einige Schwierigkeiten.

Der erste Green Bonds (600 Mio. Euro) wurde 2007 von der Europäischen Investitionsbank emittiert. Erst mit den Green Bond Principles 2013/2014 hat das rasante Wachstum neuer Emissionen eingesetzt. Die ersten Social und Sustainability wurden hingegen im Jahr 2014 von der Inter-American Development Bank und der Lloyds Bank begeben. Noch immer ist der Markt von Green Bonds dominiert. 2017 wurden Green Bonds im Volumen von 112 Mrd. Euro emittiert – das entspricht dem siebenfachen des Volumens von Social und Sustainability Bonds.


Quelle: Bloomberg, NN IP

Marktführer hinsichtlich des emittierten Volumens sind China, Frankreich, die Niederlande, Deutschland und die USA, auf die 56 % der Green Bonds entfällt. Während insgesamt 46 Länder im Green-Bond-Markt aktiv sind, können den Social Bonds 15 Länder und den Sustainability Bonds 14 Länder zugeordnet werden. Im Social- und Sustainability-Bereich konzentriert sich der Markt noch auf wenige Emittenten. Bspw. wurden 71 % der niederländischen Sustainability Bonds von der Bank Nederlandse Gemeenten begeben und 83 % der deutschen Social Bonds von der BayerischenLB.

Aktuell dominieren noch staatliche Emittenten, die Entwicklung geht aber bereits stärker in Richtung von Banken und Unternehmen. Aufseiten der Unternehmen überwiegen die Sektoren Industrie und Versorgung. Aber auch hier liegt der Schwerpunkt noch auf Green Bonds.
Angesichts des größeren Green-Bond-Marktes und der größeren Anzahl an Emittenten weisen die Bonds ein relativ diversifiziertes Rating-Spektrum auf, das von Investment-Grade- (69%) bis Non-Investment-Grade (5%) reicht. AAA-Anleihen machen 21% aus. Mehr als ein Viertel aller Green Bonds ist jedoch nicht geratet. Unter den Social Bonds sind 49 % mit einem AAA-Rating bewertet, während mehr als die Hälfte der Sustainability Bonds mit AA (55%) geratet, 2 % Non-Investment-Grade.


Quelle: Bloomberg, NN IP


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