Globale Unterschiede in Kohlenstoffrenditen
Die sogenannte Kohlenstoffprämie ist keine echte Risikoprämie, zeigt Shaojun Zhang von der Ohio State University in einem Research Paper. Bisher wurde davon ausgegangen, dass Unternehmen mit hohem (braunem) CO2-Ausstoß höhere Renditen erzielen als Unternehmen mit niedrigem (grünem) CO2-Ausstoß.
Der Autor argumentiert, dass die Differenz der Kohlenstoffrenditen nicht Ausdruck eines höheren Risikos ist, sondern das Ergebnis der zeitlichen Verzögerung zwischen der Veröffentlichung von Umsatz- und Emissionsdaten. Letztere werden in der Regel als gewichtete Summe der nach Emissionsfaktoren skalierten Unternehmensumsätze berechnet und wachsen nahezu linear mit den Unternehmensumsätzen.
Tatsächlich erklären sie gleichzeitig 50 % der Variation der Scope-1-Emissionen und 71 % der Scope-2-Emissionen in den USA. Dies zeigt, dass die Emissionsdaten eng mit dem Umsatz der Unternehmen verknüpft sind.
Scales of Carbon Emissions
Quelle: Zhang (2024)
Die Emissionsdaten werden mit erheblicher Verzögerung gegenüber den Bilanzkennzahlen veröffentlicht. Nach Berücksichtigung dieser Verzögerung sind die Kohlenstoffrenditen in den USA negativ und werden global insignifikant. Auf internationaler Ebene sind die Unterschiede zwischen den Renditen CO2-armer und CO2-intensiver Unternehmen sehr unterschiedlich.
Zu den wichtigsten Faktoren, die diese länderübergreifenden Unterschiede erklären, gehören die Präferenzen der Investoren, die Strenge der lokalen Klimapolitik und unerwartete Cash-Flow-Schocks. Dies spiegelt eine Verschiebung der Investorenpräferenzen hin zu "grünen" Unternehmen wider, da Klimarisiken zunehmend berücksichtigt werden, während Länder mit einer strengen Klimapolitik, wie z.B. CO2-Steuern oder Emissionshandelssystemen, höhere Kohlenstoffrenditen aufweisen, da Investoren eine höhere Kompensation für die höheren regulatorischen Risiken dieser Unternehmen erwarten.
Der Autor zieht das Fazit, dass Transition-Risiko an den globalen Aktienmärkten zumindest teilweise eingepreist ist.
Absolut Research unterstützt institutionelle Investoren bei der Bewertung eigener und der Selektion neuer Asset Manager mit der monatlich erscheinenden Publikationsreihe Absolut|ranking und den 360-Grad-Analysen (Peer-/ Benchmark-/ Factor-/ Asset-Flow-Analysen).
Insgesamt analysiert Absolut|ranking mehr als 16.000 aktive und passive Strategien von 2.000 Asset Managern, aufgeteilt auf 36 Asset-Klassen und Marktsegmente sowie mehr als 200 Universen. Individuelle Mandate und Spezialfonds können ebenfalls untersucht werden.