25.01.2022 | Research

Glaubwürdigkeit von Net-Zero-Zielen

Das Konzept der Netto-Null-Emissionen ist aus der Klimawissenschaft hervorgegangen, muss jedoch durch soziale, politische und wirtschaftliche Systeme, wie die SDGs, Science Based Targets oder UN Alliances, operationalisiert werden. 15 Autoren verschiedener Fachbereiche der Universität Oxford identifizieren in einem Paper, das Anfang Januar 2022 publiziert wurde, sieben Attribute von Net Zero, die wichtig sind, um es zu einem erfolgreichen Rahmen für Klimaschutzmaßnahmen zu machen.
Dazu zählt erstens die Dringlichkeit des "Zero", das heißt die Abdeckung aller Emissionsquellen sowie einer schnellen Emissionsreduktion in allen Sektoren der Wirtschaft, insbesondere in solchen mit kostspieligen und wenig etablierten Technologien und Infrastrukturen wie Schwerindustrie, Lebensmittel, Landwirtschaft, Luftfahrt oder Bergbau.
Zweitens muss die Integrität des "Net" sichergestellt sein. Technologien des Carbon Dioxide Removals, die in fast allen IPCC-Szenarien eine Rolle spielen, sollten mit der nötigen Vorsicht behandelt werden, denn einerseits bestehen enorme technologische Unklarheiten und andererseits sind hohe geopolitische, biologische und institutionelle Hürden zu bedenken. Zudem sollten die populären Methoden der Carbon Offsets effektiver reguliert werden, um Net-Zero-Ziele zu erreichen.


Quelle: Fankhauser, Smith, Allen, Axelsson, Hale, Hepburn, Kendall, Khosla, Lezaun, Mitchell-Larsson, Obersteiner, Rajamani, Rickaby, Seddon, Wetzer (2022)

Der dritte Teilaspekt umfasst drei Attribute: faire Transition, Einklang mit sozioökonomischen Zielen sowie Verfolgung neuer ökonomischer Chancen. Dieser letzte Aspekt beschreibt, die Net-Zero-Debatte nicht als Zero Sum Game zu betrachten, sondern die ökonomischen Chancen neuer Technologien und Möglichkeiten wahrzunehmen.


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