Fallstricke bei Hedgefondsinvestments
Das Investment in Hedgefonds ist komplex und unterscheidet sich deutlich von anderen Asset-Klassen, was das Risiko teurer Fehler mit sich bringt. Francois-Serge Lhabitant von der Hong Kong University of Science and Technology hat in einem kurzen Research Paper die häufigsten Fehler genannt, um Investoren dabei zu helfen, diese zu vermeiden und ihre Anlageziele zu erreichen.
Die Anleger sollten vermeiden, die Korrelation als Proxy für die künftig erwarteten Renditeentwicklungen heranzuziehen. Üblicherweise wird nach einer Strategie gesucht, die in schwachen Aktienmärkten positive Renditen generiert, in guten Phasen aber nicht verliert. Solche asymmetrischen bedingten Trends können nicht von einem klassischen linearen Korrelationskoeffizienten dargestellt werden. Generell sind statische, lineare Modelle zur Beurteilung der Performance von Hedgefonds problematisch.
Strategische Entscheidungen zu Hedgefondsinvestments sollten nicht auf Basis entsprechender Indizes getroffen werden. Diese sind überdiversifiziert und zeigen bestenfalls das aggregierte Beta der Manager, wohingegen ihr Alpha wegdiversifiziert ist. Analog gilt es, Überdiversifizierung bei der Zusammenstellung des eigenen Hedgefondsportfolios zu vermeiden. Die Autoren empfehlen, nicht zu großes Gewicht auf Gebührensenkungen zu legen. Die besten Manager konnten trotz des Trends generell sinkender Fees ihre Kostenstrukturen beibehalten, während niedrigere Fees tendenziell auch zu weniger fähigen Managern führen würden. Relevant seien Netto-Renditen, nicht die Brutto-Fees. Ebenso wird davor gewarnt, der Sharpe Ratio eine zu hohe Bedeutung beizumessen. Dieses Maß ist dazu gedacht, die risikoadjustierte Rendite eines gesamten Portfolios zu bestimmen, nicht der einzelnen Komponenten.
Volatilität und Marktkorrelation von Hedgefondsportfolios nach Anzahl der enthaltenen Produkte
Quelle: Lhabitant, 2024
Bei der Auswahl der Hedgefonds sollte vor allem auf die Fähigkeiten des Managers geachtet werden. Vermieden werden sollte es, einen Manager mit der gleichen Marktmeinung auszuwählen oder Strategie-Timing zu betreiben. Wichtig ist zudem, nicht auf die Operative Due Diligence zu verzichten, also auch die nicht direkt investmentbezogenen Aspekte eines Hedgefonds zu berücksichtigen.
Absolut Research unterstützt institutionelle Investoren bei der Bewertung eigener und der Selektion neuer Asset Managern mit der monatlich erscheinenden Publikationsreihe Absolut|ranking und den 360-Grad-Analysen (Peer-/ Benchmark-/ Factor-/ Asset-Flow-Analysen).
Insgesamt analysiert Absolut|ranking mehr als 16.000 aktive und passive Strategien von 2.000 Asset Managern, aufgeteilt auf 36 Asset-Klassen und Marktsegmente sowie mehr als 200 Universen. Individuelle Mandate und Spezialfonds können ebenfalls untersucht werden.