12.04.2021 | Research

Einflüsse auf Komposition internationaler Währungsreserven

Ein Team des Internationalen Währungsfonds hat in einem Researchpaper untersucht, welche Faktoren Einfluss auf die Zusammensetzung der Währungsreserven im Zeitverlauf haben und welche Gründe es für eine Veränderung des Status Quo gibt. Die ökonometrische Auswertung der Daten auf aggregierter und Länderebene zeigen zunächst drei wesentliche Ergebnisse. Erstens unterscheiden sich die Treiber der Zusammensetzung der Währungsreserven und Industrie- und Schwellenländer. Zweitens sind Trägheitseffekte über den gesamten Zeitraum relevant und drittens nimmt die Bedeutung finanzieller Verbindungen zwischen Ländern für die Währungsreserven zu. Dies gilt insbesondere für Schwellenländer, während Handelsbeziehungen eine größere Rolle bei den Industrieländern spielen. Die Handelsbeziehungen sind als Indikator allerdings nicht sonderlich robust, was sich möglicherweise darauf zurückführen lässt, dass Exportpreise für viele Güter in einer dominanten Währung gesetzt werden, unabhängig von der jeweiligen Landeswährung. Die Trägheit bei der Veränderung der Währungsreservenkomposition zeigt sich darin, dass ein hoher Anteil einer Währung in den Reserven ein guter Indikator für einen hohen Anteil dieser Währung in der Folgeperiode darstellt. Dieser Faktor ist ökonomisch wesentlich bedeutender als die ökonomischen Effekte.


Quelle: IMF, 2020

Zwar sind die Währungsreserven vor allem von langfristigen, sich nur langsam verändernden Faktoren beeinflusst, aber auch abrupte, kurzfristige Änderungen sind in der Geschichte vorgekommen. Die Autoren diskutieren eine Reihe von Trends und Unsicherheiten, die Auswirkungen auf Handels- und Finanzbeziehungen und damit auf den Status Quo der Komposition der Währungsreserven haben können – gerade in Verbindung mit der Corona-Pandemie. Dies umfasst auch geopolitische Auslöser wie bspw. die Förderung des Renminbi als internationale Handels- und Investment-Währung durch China. Daneben können technologische Neuerungen wie digitale Währungen als Disruption wirken.


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