25.05.2020 | Märkte

Downgrading: Risiken im Bond-Markt

Fidelity analysiert in einem White Paper die Risiken, die durch Downgrades von Investment-Grade-Bonds in High Yield entstehen. Die drohende Rezession infolge von Covid-19 und fallender Ölpreisen konfrontiert viele Unternehmen mit einer Herabstufung ihrer Bonds, die zu sog. Fallen Angels werden. Viele der seit der Finanzkrise 2008 als Investment Grade (am untersten Rang) bewerteten Unternehmen sind wenig produktiv und sichern ihr Überleben lediglich durch geringe Fremdkapitalkosten.


Quelle: Fidelity

Bonds mit einem Nennwert von schätzungsweise 215 Mrd. USD (USA) sowie 100 Mrd. EUR (Europa) könnten 2020 von einem Downrating betroffen sein, v.a. aus den Sektoren Energie, Automobil, Aviation, Rohstoffe und Einzelhandel. Der Unterschied zwischen den Spreads von BBB und BB-Bonds in den US Corporate Indizes ist Im letzten Monat um 273 Basispunkte gestiegen, ein ähnliches Level wie bei vorherigen Wirtschaftsabschwüngen.


Quelle: Fidelity

Auch wenn herabgestufte Bonds historisch zu einer Outperformance tendierten, könnten die hohe Anzahl und das große Volumen zu einem Crowding-Out-Effekt bei niedriger gerankten (B/CCC) Unternehmen im High-Yield-Index führen. Dabei gehen Fallen Angels von BBB zu BB über, was zu einem Anschwellen der BB-Kategorie des Index führt und Manager veranlasst, von risikoreicheren Kategorien umzuverteilen, um Benchmarkbeschränkungen einzuhalten.

Ein Risiko stellen auch Kreditklauseln dar, die im Falle eines Downgrades die Ausgabe neuer Bonds mit Seniorität, wie bei Investment-Grade-Anleihen typisch, gestatten. Dies würde den Wert der existierenden Bonds schmälern.

Eine weitere Herausforderung sehen die Autoren in Leveraged Buyouts. Private-Equity-Unternehmen verfügen aktuell über signifikante Summen von Dry Powder, das investiert wird, wenn die Bewertungen von Unternehmen attraktiver werden. Das Geschäftsmodell von Private-Equity-Unternehmen umfasst häufig, dass das Zielunternehmen zusätzliches Fremdkapital aufnimmt, was Halter von schon existierenden Bonds benachteiligt. Die Autoren schlagen eine detaillierte Liquiditäts- und Vertragsanalyse der schwächeren Unternehmen vor, um diesen Risiken vorzubeugen.


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