22.01.2019 | Research

Outperformance von Equal-Weight-Portfolios durch Diversifikation

Schon 2013 hat Rob Arnott in einem Researchpaper gezeigt, dass gleich- und zufallsgewichtete Portfolios in der Regel eine Outperformance gegenüber kapitalisierungswichteten Portfolios erzielen. Dies wird heute meist auf unterschiedliche Faktor-Exposures zurückgeführt. Ein Team um Adrian Banner von Princeton hat in einem Researchpaper stattdessen Diversifikationseffekte als Quelle der Outperformance ausgemacht. Hierzu zerlegen die Autoren die Log-Rendite von Portfolios in zwei Komponenten: die gewichteten Durchschnitts-Log-Renditen und eine Überschusswachstumsrate (EGR). Letztere repräsentiert den positiven Einfluss auf die Portfoliorendite, die sich durch die Diversifikation ergibt. Die EGR ist umso höher, je höher die Volatilität der Portfoliobestandteile und je geringer deren Korrelation untereinander. Im Zeitraum 1964 bis 2012 ergibt sich kein systematischer Unterschied in der Log-Rendite der jeweils 1000 größten US-Aktien in Abhängigkeit ihrer Marktkapitalisierung. Es lässt sich also keine Outperformance kleinerer Unternehmen beobachten. Die Volatilität kleinerer Aktien ist hingegen größer.


Quelle: Banner, Fernholz, Papathanakos, Ruf, Schofield, 2018

Anschließend testen die Autoren fünf Portfoliostrategien gegeneinander: kapitalisierungsgewichtet (CW), gleichgewichtet (EW), Übergewichtung von Large Caps (LO), zufallsgewichtet (RW) und invers zufallsgewichtet (IRW). Am schwächsten entwickelte sich das LO-Portfolio, welches Large Caps noch stärker gewichtet als nach Kapitalisierung, gefolgt vom CW-Portfolio. Die anderen drei Strategien, bei denen Small Caps stärker ins Gewicht fallen, erzielten hingegen deutlich höhere Log-Renditen. Dieser Unterschied kann nahezu vollständig auf die Überschusswachstumsrate und damit die bessere Diversifikation zurückgeführt werden. Die individuellen Wachstumsraten der einzelnen Portfoliobestandteile sind hingegen weniger relevant als vielfach angenommen.


Quelle: Banner, Fernholz, Papathanakos, Ruf, Schofield, 2018


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