02.11.2020 | Studie

Corona-Auswirkungen auf Private Equity in Europa

Der European Investment Fund (EIF) hat in einer Analyse die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die europäische Private-Equity-Branche untersucht. Hierzu wird zunächst in Vergleich zur Finanzkrise 2008/09 gezogen, dann eine Umfrage unter Private-Equity- und Venture-Capital-Investoren ausgewertet und anschließend unter Verwendung eines VAR-Modells ein Ausblick auf die künftige Entwicklung geworfen. Während der Finanzkrise hat das PE Fundraising in Europa um -74 % abgenommen (-55 % bei VC). Gleichzeitig sank das durchschnittliche Fondsvolumen erheblich und es war eine Umschichtung von Seed und Early Stage zu Later Stage Investments zu beobachten. Angesichts der unterschiedlichen Ursachen von Finanz- und Corona-Krise geben die Autoren zu bedenken, dass Erfahrungen aus der Vergangenheit nur eingeschränkt auf die aktuelle Situation übertragen werden können.

Um den Effekt der Corona-Pandemie isolieren zu können, werden Umfrageergebnisse von vor und nach dem 1. März 2020 separat betrachtet. Insbesondere bei PE Mid Market Investoren hat sich die Einschätzung des Geschäftsumfeldes für die kommenden 12 Monate mit Beginn der Pandemie rapide verschlechtert. Gleiches gilt für das Fundraising, Verfügbarkeit externer Finanzierungen, künftige Portfolioentwicklungen und Exit-Aussichten. Fundraising und Exit-Möglichkeiten wurden bei VC-Anlegern am kritischsten gesehen, während Business Angels Probleme bei der Verfügbarkeit von Finanzierungen für die Portfoliounternehmen sowie das Finden von Co-Investoren fürchten. Als größte Herausforderungen seit Pandemie-Beginn sehen PE MM Anleger und Business Angels neben den Exit-Möglichkeiten die gestiegene Marktvolatilität an. Bei VC ist es das Fundraising.


Quelle: EIF

Basierend auf einem vektorautoregessiven Modell zeigen die Autoren, dass die Pandemie einen starken und unmittelbaren negativen Einfluss auf di PE-Aktivität in Europa haben kann. Die Rückgänge bei Fundraising und Investitionsvolumen können den Rückgängen der Finanzkrise entsprechend. Angesichts der großen Fehlertoleranz sind die Prognosen mit hoher Unsicherheit behaftet.


Quelle: EIF


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