13.12.2018 | Märkte

Diversifikation mit alternativen Risikoprämien

Wellington Management hat in einer kurzen Analyse vier alternative Risikoprämien vorgestellt, die nach Ansicht der Autoren historisch persistent und potenziell profitabel sind. Im Gegensatz zu traditionellen Prämien können sie nur durch Long/Short-Ansätze vereinnahmt werden und sind zu traditionellen Märkten nur schwach korreliert. Zunächst wird auf die Trend-Prämie eingegangen, die eine Long-Volatility-Position einnimmt, da vor allem in Märkten gut funktioniert, die von steigender Volatilität geprägt sind. Damit einhergehen positive Diversifikations- bzw. Hedging-Eigenschaften. Die Trend-Prämie kann über alle Asset-Klassen genutzt werden, wobei Risiken in Trendumkehren und seitwärts tendierenden Märkten bestehen. Diese können jedoch durch sorgfältiges Risikomanagement vermieden werden. Carry ist hingegen eher ein Short-Vola-Ansatz, da die Prämie die verlässlichsten Erträge in Phasen niedriger Volatilität generiert.

Die dritte Prämie ist Convergence, bei der Investoren als Relative Value Trades von der Annährung der erwarteten Rendite zweier Assets oder Märkte profitieren. Wesentliche Herausforderungen sind hier einerseits das richtige Timing, andererseits ein hinreichender Marktumfang, der vorhanden sein muss, um die jeweils benötigte Anzahl an Long- und Short-Positionen eingehen zu können. Zuletzt nennen die Autoren Aktien Style-Prämien wie Momentum, Quality oder LowVola. Hier sollten Investoren darauf achten, ihre Positionen nicht zu sehr in einem Multi-Prämien-Umfeld zu verwässern, die Handelskosten im Blick behalten und sorgfältig die Titel mit dem höchsten Faktor-Exposure zu identifizieren.


Quelle: Wellington Management

In der Portfoliokonstruktion ist ein gründlicher, nicht auf Heuristiken basierender Ansatz erforderlich, um die unterliegenden Risiken hinreichend zu berücksichtigen. Sorgfältige Bottom-up Analysen und ein defensives Risikomanagement zur Vermeidung von Downside-Risiken sind notwendig. Das Ziel sollte ein breites Exposure zu verschiedenen Risikoprämien sein, die nicht nur die risikoadjustierte Rendite des Portfolio verbessern, sondern auch ein stabileres Risikoprofil schaffen.


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