Absolut herausfordernd ...

Absolut|report 6|2022}

… war das Jahr 2022 für institutionelle Investoren. Krieg, Inflation und Zinswende führten in einmaliger Geschwindigkeit zu Kursverlusten – an den Renten- und Aktienmärkten zugleich. Stille Reserven schmolzen wie Schnee in der Sonne, sodass die Risikobudgets bei vielen Investoren gegen null tendierten. Und auch aus anderen Gründen waren die Aussichten in diesem Jahr vielfach eingetrübt. Die Kombination mit der geopolitischen Entwicklung hin zu einer bipolaren Welt, die aber angesichts der Herausforderungen der Klimakatastrophe eher gemeinsame Anstrengungen erfordert, hat zu einer negativen Grundstimmung geführt. „Rien ne va plus“ – nichts geht mehr?

Mitnichten! Die veränderte Kapitalmarktsituation bietet neue Chancen, die von institutionellen Investoren genutzt werden können und sollten. Im nächsten Jahr steht neues Risikobudget zur Verfügung, und die Anleger können zu tieferen Kursen oder zu höheren Zinsen wieder einsteigen. Ohnehin, die institutionelle Kapitalanlage ist ein Marathon und kein Sprint.

Dem Blick auf die negative Performance im Jahr 2022 folgt die Erkenntnis, dass in den Jahren zuvor sehr gute Renditen eingefahren wurden. Die Märkte waren nie eine Einbahnstraße. Wieder zeigt sich, dass eine breite Diversifikation und sorgfältige Due Diligence der ausgewählten Asset-Klassen und Strategien für den institutionellen Anleger der einzige Weg bleibt, sich langfristig stabil und ertragreich aufzustellen. Die Welt steht sicherlich vor großen Herausforderungen und vor allem der Krieg in der Ukraine muss beendet werden, aber das kommende Jahr könnte für viele Investoren eines werden, in dem die Grundlagen für eine gute zukünftige Performance gelegt werden.

Auch diese Jahresendausgabe des Absolut|report enthält dazu verschiedene Ideen und Ansätze. Ich wünsche Ihnen ein friedvolles Weihnachtsfest und positive Perspektiven für das neue Jahr 2023.


Michael Busack
Herausgeber




Ausgabe: Absolut|report 6|2022