Absolut sympathisch ...

Absolut|report 5|2021}

… kommt einem die Winkekatze vor, die im asiatischen Raum, insbesondere in China für Glück und wirtschaftlichen Erfolg steht. China ist in den letzten Jahrzehnten zu einer mächtigen Wirtschaftsnation herangewachsen, mit einem System, das auf Marktwirtschaft innerhalb einer staatlich kontrollierten Planwirtschaft setzt. Die wirtschaftlichen Erfolge sind so immens, dass dieser Wohlstandszuwachs einfach alles dominiert und Kritik in der Bevölkerung verstummen lässt.

China ist heute der mächtigste Gegenspieler der USA, und wir Europäer sollten uns bald etwas einfallen lassen, wie wir als politische und wirtschaftliche Einheit diesen beiden Polen etwas entgegensetzen können. Für die deutsche Wirtschaft – wie auch die gesamte westliche Welt – ist China, neben den anderen aufstrebenden asiatischen Ländern, ein extrem wichtiger Absatzmarkt. Auch institutionelle Investoren stellen sich zunehmend die Frage, wie sie die Chancen nutzen sollen, die sich aus Investments in China bzw. den von China mitfinanzierten Emerging Markets ergeben.

Auf der anderen Seite stehen die Anforderungen an institutionelle Investoren, immer umfangreichere Nachhaltigkeitsziele in ihren Portfolios umzusetzen. Ein aktuell extrem schwieriges Unterfangen, denn Investments in China sind sowohl aus Governance-Aspekten wie aus ökologischen und sozialen Gründen eigentlich kaum zu rechtfertigen.

In dieser Ausgabe beleuchten unsere Autoren neben anderen Themen daher den Einfluss von China auf die Kreditmärkte der Emerging Markets sowie die Notwendigkeit der Einbindung von ESG-Kriterien bei Asset Ownern und in die rechtlichen Rahmenbedingungen. Ob bzw. in welcher Form man der Einladung der winkenden Katze folgen sollte, wird eine der zentralen Fragen für Investoren in der Zukunft sein. Sehr sympathisch wird vielen die Umsetzung dabei nicht erscheinen.

Michael Busack
Herausgeber




Ausgabe: Absolut|report 5|2021