Absolut feierlich ...

Absolut|report 4|2009}
… ist vielen Investoren in der aktuellen Marktsituation zwar nicht zumute, aber zumindest scheint sich die Lage an den Finanzmärkten zu stabilisieren. Trotzdem fangen die Probleme jetzt erst richtig an.

Institutionelle Investoren stehen vor der Frage, welche Schlussfolgerungen aus der Krise für ihre zukünftige Kapitalanlage zu ziehen sind. In der Versicherungsindustrie herrscht die Meinung vor, dass konservative Anleger, also die mit hohen Quoten festverzinslicher Papiere, richtig gehandelt haben, da hier die Verluste am geringsten gewesen sind. Investoren, die das Risikoportfolio stärker genutzt haben, sind in den Augen vieler abgestraft worden. Zweifellos hat die Kernschmelze der Risikoaktiva und alternativer Strategieansätze in der „Singularität“ der Finanzkrise dazu geführt, dass viele der gewünschten Diversifikationseffekte nicht eingetreten sind. Fraglich ist, ob man von einer drohenden Wiederholung dieser „Singularität“ ausgehen muss, oder der Weg der multidimensionalen Diversifikation innerhalb der Risikokapitalquote weiter verfolgt werden kann.

Die Antwort kann zwar nicht generell, ohne Verständnis der unterschiedlichen Restriktionen der institutionellen Investoren gegeben werden. Es wäre aber fatal, wenn die Krise dazu führen würde, dass führende Investoren – stärker, als es ohnehin schon der Fall ist – nur noch als Halter festverzinslicher Titel auftreten würden. Den ständigen Marktzinsschwankungen ausgesetzt, können sie vielfach nur reagieren und kämpfen mit enormer Manpower um einzelne Basispunkte an Outperformance. Was für eine Verschwendung von menschlicher Finanzkompetenz!

Wenn nach Inflation, Kosten und Steuern für die Endinvestoren nur noch ein Kapitalerhalt erwirtschaftet wird, macht sich die auf Versicherungsprodukte aufbauende Altersversorgung langfristig überflüssig. Daher bleibt es absolut notwendig, die Risikokapitalquote zu nutzen, um ein Gegengewicht zu den festverzinslichen Anlagen zu schaffen, langfristig stille Reserven aufzubauen und Marktchancen mit allen heute verfügbaren Anlagestrategien zu nutzen.

Absolut feierlich ist dem Absolut-Research-Team zumute, denn mit dieser Ausgabe publizieren wir unseren 50. Absolut|report. Wir danken Ihnen, unseren Lesern, und den mehr als 500 Autoren aus Wissenschaft und Praxis für Ihre Treue und das positive Feedback. Mit unseren Publikationen Absolut|performance, Absolut|rankings, Absolut|monitor und der größten Online-Plattform für institutionelles Asset-Management im deutschsprachigen Raum sind wir sicher, Sie weiterhin erfolgreich auf dem Weg zu einer optimierten Asset Allocation und Kapitalanlage begleiten zu können.

Michael Busack
Herausgeber


Ausgabe: Absolut|report 4|2009