Absolut riskant ...

Absolut|report 3|2022}

... gestaltet sich die aktuelle Situation an den globalen Kapitalmärkten. Der Krieg in der Ukraine hat verschärft, was schon in kritischer Verfassung war. Die pandemiebedingten Lieferkettenprobleme haben einen Nachfrageüberhang produziert, der die Preise vieler Güter hat steigen lassen. In Kombination mit dem kriegsbedingten Anstieg der Energie- und Nahrungsmittelpreise ist nun der Inflationssturm perfekt.

In der Folge kommt es nun (endlich) zu einer Abkehr von den negativen Zinsen. In den USA schon länger, in Europa im Juli. Die Märkte haben den Zinszykluswechsel schon vorweggenommen. In Deutschland liegt fast die gesamte Renditekurve wieder im positiven Bereich.

Wir befinden uns also nicht nur politisch in einer Zeitenwende. Die Zeit negativer oder ultraniedriger Zinsen ist erst mal vorbei. Das hat Konsequenzen auf die Kapitalanlagepolitik. Vor allem die institutionellen Investoren, deren Verpflichtungen nomineller Natur sind, wie z.B. Lebensversicherungen, werden durch steigende Zinsen beeinflusst. Wenn sich im liquiden festverzinslichen Bereich wieder Anlageoptionen öffnen, werden niedrigverzinsliche illiquide Anlagen unattraktiver. Die Renditen lassen sich dann leichter und flexibler an den globalen Rentenmärkten erzielen. Attraktiv bleiben aber Private-Market-Anlagen, die höhere Renditeversprechen bei vergleichsweise geringerer Mark-to-Market-Volatilität gegenüber den Aktienmärkten aufweisen.

Das Ziel für institutionelle Investoren kann nur sein, an der Diversifikation ihres Portfolios zu arbeiten und die Balance zwischen liquiden und illiquiden Anlagen zu finden. In dieser Ausgabe präsentieren zwei Asset Owner ihre Perspektive für das Risikomanagement und die Einbindung von Private-Market-Anlagen.

Trotz aller Herausforderungen:
Genießen Sie die anstehenden Sommerwochen!

Michael Busack
Herausgeber




Ausgabe: Absolut|report 3|2022