20.07.2021 | Märkte

Einführung digitaler Zentralbankwährung in China

Während sich viele Länder noch im frühen Entwicklungs- und Forschungsstadium befinden, testet die People’s Bank of China (PBOC) die Einführung einer digitalen Währung, die sogenannte Digital Currency/Electronic Payment (DC/EP). Goldman Sachs stellt dazu in einem Bericht die wichtigsten Fakten und aktuellen Entwicklungen vor.
Die DC/EP wurde entwickelt, um Zahlungssysteme effizienter zu gestalten und Kosten zu reduzieren sowie finanzielle Inklusion zu fördern. DC/EP soll das physische Bargeld ersetzen und muss daher ähnliche Eigenschaften gewährleisten, bspw. Anonymität, Offline-Zahlungen, finanzielle Inklusion und einfache Nutzung. Zu den Nachteilen einer digitalen Zentralbankwährung zählen operationelle und Sicherheitsrisiken und mangelnde Akzeptanz, die die Wettbewerbsfähigkeit und Glaubwürdigkeit mindern kann.


Quelle: Goldman Sachs (2021)

Das chinesische DC/EP soll in einem zweistufigen Verfahren emittiert werden. Die PBOC gibt die digitale Währung an Geschäftsbanken aus, die diese an Kunden verteilt. Die Daten werden zentralisiert und nicht wie bei Kryptowährungen auf verteilten Ledgern verarbeitet. In der Anfangsphase soll DC/EP vor allem für kleine Zahlungen für Verbrauchsgüter verwendet werden. Mit zunehmender Sicherheit und Funktionalität sollen sich die Anwendungen jedoch auf größere und komplexere Zahlungen, wie rückverfolgbare staatliche Subventionen und grenzüberschreitende Zahlungen, ausweiten. Es gibt noch keinen offiziellen Zeitplan, aber die Markteinführung wird voraussichtlich 2023 erfolgen. Kürzlich wurden Pilotversuche in vier chinesischen Städten gestartet und die digitale Währung soll bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking Verwendung finden.


Quelle: Goldman Sachs (2021)

Schätzungsweise wird die DC/EP in zehn Jahren ein Volumen von 240 Mrd. US-Dollar umfassen und ca. 1 Mrd. Nutzer haben. Zudem wird der jährliche Zahlungswert auf 3 Bill. US-Dollar und die Kosteneinsparungen auf 24 Mrd. US-Dollar geschätzt.

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